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„Der wackre Schwabe forcht sich nit, 
Ging seines Weges Schritt vor Schritt, 
Ließ sich den Schild mit Pfeilen spicken 
Und thät nur spottlich um sich blicken, 
Bis einer, dem die Zeit zu lang, 
Auf ihn den krummen Säbel schwang. 
Da wallt dem Deutschen auch sein Blut, 
Er trifft des Türken Pferd so gut, 
Er haut ihm ab mit einem Streich 
Die beiden Vorderfüß' zugleich; 
Als er das Tier zu Fall gebracht, 
Da faßt er erst sein Schwert mit Macht, 
Er schwingt es auf des Reiters Kopf, 
Haut durch bis auf den Sattelknopf, 
Haut auch den Sattel noch zu Stücken 
Und tief noch in des Pferdes Rücken, 
Zur Rechten sieht man, wie zur Linken, 
Einen halben Türken niedersinken." 
Die anderen Türken fliehen nun entsetzt von dannen und der 
schwäbische Ritter setzt ruhig seinen Weg fort. Die Kunde von dem 
kühnen Abenteuer dringt indessen bis zu den Ohren des Kaisers. 
Dieser läßt den Ritter vor sich kommen und redet ihn an: 
„»Sag' an mein Ritter wert! 
Wer hat Dich solche Streich' gelehrt?« 
Der Held bedacht' sich nicht zu lang: 
»Die Streiche sind bei uns im Schwang, 
Sie sind bekannt im ganzen Reiche, 
Man nennt sie halt nur Schwabenstreiche,«" 
Mit der Auflösung des alten Stammherzogtnms verliert auch 
der Name „Schwaben" seine politische Bedeutung. An seine Stelle 
tritt der Name „Württemberg". Die Grafen von Württemberg, 
deren Stammburg Wirtineberg auf dem Roten Berge bei Kann- 
statt lag, besaßen schon im Mittelalter reiche Besitzungen im Schwaben- 
lande und waren durch Kühnheit und Tapferkeit berühmt. Graf 
Eberhard II. von Württemberg (1344—1392), von seinen Gegnern 
„der Greiner" d. i. der Zänker oder Händelsucher genannt, regierte 
in einer sehr unruhigen Zeit. Auf der einen Seite wollten sich die 
schwäbischen Städte völlig frei und unabhängig machen, auf der anderen 
suchte der niedere Adel seine Lehnsverpflichtung gegen den höheren 
abzustreifen. Die damals regierenden Kaiser (Karl IV., Wenzeslans 
und Ruprecht) hatten wenig Ansehen im Reiche. Herzöge von Schwaben
	        
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