Über die Wasserfälle des Drinoco bei Ktures und Maypures. 1 1 
Ansehen. 3n wunderbare Zacken geteilt und von blendender 
Weiße, leuchten sie hoch aus dem Gebüsche hervor. 
In dieser Gegend, von der Mündung des Apure an, ver- 
läßt der Strom die Granitkette. Gegen Osten gerichtet, scheidet 
er, bis zu dem Atlantischen Ozean hin, die undurchdringlichen 
Wälder der Guyana von den Grasfluren, auf denen in un- 
absehbarer Ferne das Himmelsgewölbe ruht. So umgibt der 
Orinoco von drei Zeiten, gegen Lüden, gegen Westen und gegen 
Norden, den hohen Gebirgsstock der parime, welcher den weiten 
Raum zwischen den (Quellen des Iao und Laura ausfüllt. 
Auch ist der Strom klippen- und strudelfrei von Carichana bis 
zu seinem Ausfluß hin, den Höllenschlund (Boca del Infierno) 
bei ITtuitaco abgerechnet, einen Wirbel, der von Felsen ver- 
ursacht wird, welche aber nicht wie die bei Atures und INay- 
pures das ganze Strombette verdämmen. In dieser meernahen 
Gegend kennen die Schiffenden keine andere Gefahr als die der 
natürlichen Flöße, gegen welche zumal bei Nacht die Canots 
oftmals scheitern. Diese Flöße bestehen aus Waldbäumen, 
welche durch den wachsenden Strom am Ufer entwurzelt und 
fortgerissen werden. Mit blühenden Wasserpflanzen wiesenartig 
bedeckt, erinnern sie an die schwimmenden Gärten der mexika- 
nischen Seen. 
Nach diesem schnellen Überblick des Laufs des Orinoco 
und seiner allgemeinsten Verhältnisse gehe ich zur Beschreibung 
der Wasserfälle von Maypures und Atures über. 
Dort dem hohen Gebirgsstock Cunavami aus, zwischen den 
(Quellen der Flüsse Sipapo und ventuari, drängt sich ein 
Granitrücken weit gegen Westen nach dem Gebirge Uniama vor. 
Von diesem Rücken fließen vier Bäche herab, welche die 
Katarakte von INaypures gleichsam begrenzen: an dem östlichen 
Ufer des Orinoco der Sipapo und Sanariapo, an dem west- 
lichen Ufer der Cameji und der Toparo. Wo das Missions- 
dorf Maypures liegt, bilden die Berge einen weiten, gegen 
Südwesten geöffneten Busen. Der Strom fließt schäumend an 
dem östlichen Berggehänge hin. Fern im Westen erkennt man 
das alte verlassene Ufer. Eine weite Grasflur dehnt sich 
zwischen beiden Hügelketten aus. In dieser haben die Jesuiten
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.