III.
Oscar pefchel.
Der Zeitraum der großen Entdeckungen.
Hus der ,,Geschichte der Erdkunde" bis auf Alexander v. Humboldt
u. Karl Ritter. München 1865. 5. 343-348, 368-380. (Unverkürzt.)
Bewegung der Erde, konnten die Deutschen, da sie
keine seebeherrschende Macht waren, in jener Seit1) um die
räumliche Erweiterung des Wissens keine Verdienste sich sichern,
so wurden sie doch gerade damals die Begründer der heutigen
mathematischen Geographie, und das 16. Jahrhundert darf ohne
Widerspruch als das deutsche Jahrhundert der Erdkunde be-
zeichnet werden. Georg peurbach und sein großer Schüler
Johann Müller, Regiomontan') nach seiner Vaterstadt geheißen,
wurden in Wien mit dem griechischen Kardinal Bessarion be-
kannt, der ihnen die erste Kusgabe der ptolemäischen Astronomie
nach dem griechischen Texte anvertraute. In dem Geburtsjahre
Klbrecht Dürers (1471) kam Regiomontan nach Nürnberg, dem
Sitze kunstsinniger Gewerbe, wo Etzlaub und hartmann die
Verfertigung von Bussolen^) auf eine hohe Stufe hoben und
Peter fjele am Knfang des 16. Jahrhunderts die ersten Taschen-
uhren mit stählernen Rädern zusammensetzte. In jener hoch-
gebildeten Reichsstadt hinterließ Regiomontan eine Anzahl astro-
nomischer Schüler, seinen edlen Freund Bernhard lvalther
1) Gemeint ist die Zeit der großen Entdeckungen des Bartholo-
maus Diaz, Columbus, Gabst, Magelhaes. — 2) Königsberg in
Franken. — 3) Italienisch bussola Kästchen. Die Bussole dient zum
Feldmessen und Grientieren. 5ie gibt an, um welchen Winkel eine
Richtung von der Meridianlinie abweicht. Ihr Hauptbestandteil ist
eine flache Kapsel mit Glasdeckel, unter dem man die Magnetnadel
über einem Gradkreise schwingen sieht.