Hus China.
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weis abnehmender Höhe von Nord nach Süd und tragen den
größten Teil der Bevölkerung. Das nördlichste hat beinahe
Hochsteppencharakter; das südlichste verschmilzt mit dem lveizen-
land des lvei-Tales in Schensi. Die Steinkohlenlagerstätten ge-
hören zu den bedeutendsten der Welt und sind wie diejenigen
des Eisens seit Jahrtausenden in Betrieb. Die Bevölkerung
zeichnet sich vor der aller Provinzen durch ihr eminentes
Handelstalent und den Sinn für große Unternehmungen aus.
Sie besitzt die leitenden Bankinstitute durch ganz China und
beherrscht den Geldmarkt. Der Handel Zentralasiens und dar-
über hinaus, von der Mantschurei bis Kuldja und Samarkand,
ist wesentlich in ihrer Hand, von Chinesen nehmen außerdem
nur noch die Eingeborenen von Shensi daran teil. Rechnende
Verstandsarbeit ist in der Tat als der Hauptexportartikel der
Provinz zu bezeichnen- denn der dadurch gewonnene Reichtum
kommt immer nach ihr zurück.
Die 18te Provinz, Tschili, besteht in ihrer nördlichen
Hälfte aus Gebirgen und großen Lößbecken; in der südlichen
umfaßt sie ein infolge der historischen Entwickelung sehr un-
regelmäßig herausgeschnittenes Stück der Großen Ebene. Durch
diese vermittelt sich ein ziemlich leichter Verkehr auf Straßen
zu Lande und zu Wasser mit dem übrigen China, während
die nördlichen Gebiete in Hinsicht auf natürliche Beschaffenheit,
landschaftlichen Eharakter und Verkehr den Übergang zur Ulon-
golei bilden. Die Provinz ist eine der ärmsten von China und
bedarf zu ihrer Erhaltung bedeutender Importe vom Süden
des Reiches. Der auswärtige Handel findet seinen Eingang in
Tien-tsin, und unweit davon liegt die von der mongolischen
Dynastie gegründete Haupt- und Residenzstadt Peking, eigent-
lich pei-king, „die nördliche Residenz".