Full text: Der Oberflächenbau Deutschlands

36 Die oberrheinische Tiefebene. 
Basaltkuppen, wie der Steinsberg und der Felsberg, hervor. Im übrigen 
besteht der Boden der Rheinebene, die nach der Bildung der Rheinthal- 
spalte zunächst oou einem von Süden hereindrängenden Oligocäumeer 
bedeckt wurde, dann aber durch die von den Randgebirgen herabgeflößten 
mesozoischen Schichten allmählich zugefüllt wurde, entsprechend dieser 
geologischen EntWickelung zunächst aus marinen und brakischen Strand- 
bildnngen der Tertiärzeit, dann mehr und mehr aus limuischen und 
endlich fluviatileu Ablagerungen. Der Rhein, der etwa zu Beginn der 
Diluvialzeit die Juratafeln unterhalb des Bodensees durchbrochen hatte, 
füllte nämlich mit seinem Schutte die Rheiuebeue so weit aus, daß die 
diluvialen Sande und Schotter über der tertiären Unterlage zumeist 
bis 100 m mächtig aufgehäuft liegen. 
In der Ausbildung der diluvialen Schichten der Rheinebene lassen 
sich drei Entwickelnngsstufen unterscheiden; zur Zeit des untern Diluviums 
lagerten sich in der Tiefe des großen rheinischen Süßwassersees Thone 
ab. Zur mittleren Diluvialzeit gelangte die Zuschüttung des Oberrhein- 
sees mittelst der Deltaabsätze des Rheines und seiner Nebenflüsse bis zur 
Mittelrheingegend und erfüllte die Ebene bis zu Tiefen von mindestens 170m 
mit ihren Sauden und Gerollen. Zur oberen Diluvialzeit greift eine 
Steppenbildung im Rheingebiet Platz; in der Rhein- und unteren Main- 
ebene werden vom Wind ausgedehnte Sanddünen aus den in der Ebene 
lagernden älteren Dilnvialfanden aufgehäuft; der Flugsand verbreitet 
sich bis auf die Randgebirge und geht hier allmählich in den feinsten 
Staubsand, den Löß, über. 
4. Kapitel. 
Z)ie oberrheinische Tiefebene. 
Nachdem der Rhein die Alpen verlassen und eine westliche Richtung 
angenommen hat, eilt er zwischen den hohen Rändern des Alpenvorlandes 
hindurch, durchbricht den Tafeljura und fließt dann in enger Rinne 
zwischen den Abstürzen dieses Gebirges und denjenigen des Schwarzwaldes 
bis Basel. An diesem Punkt ändert der Strom plötzlich seine Richtung 
und gleichzeitig auch sein Profil. Er tritt in die etwa 300 km lange 
und im Mittel 35 km breite oberrheinische Tiefebene, eine sanft geneigte 
Fläche, die auf ihrer ganzen Länge von Basel (243 m) bis nach Mainz 
(80 m) nur ein Gefälle von 163 m hat, die ferner vom Strom nach 
den beiderseitigen Rändern nur ganz unmerklich ansteigt und in ihrer 
Ebenheit nur im südlichen Teil durch die vulkanische Gruppe des Kaiser- 
stuhls (557 m) bei Freiburg und durch einzelne niedrige Hügelzüge in 
der Nähe desselben, den Tnniberg ?c., sowie durch langgestreckte Sand- 
dünen im nördlichen Teil, von der Mnrg abwärts, unterbrochen ist. 
Im Süden geht die Rheinebene ganz allmählich in ein welliges Hügel- 
land über, das sich in der burgundischen Pforte, der breiten und mühelos
	        
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