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T. 1. Die Bedeutung der fließenden Gewässer für die Entwicklung der Gewerb-
tätigkeit.
2. Woher rührt die Verschiedenheit in der Wassermenge der Flüsse?
3. Worin ist die Kraft unserer Gewässer begründet?
4. Inwiefern hängt der Wassergehalt der Flüsse anch von dem Gesteinsbau der
Landschaft ab?
5. Wodurch wird die Besiedeluug einer Gegend bedingt?
6. Niederschriften: Was ein Floßknecht anf feiner Saalfahrt alles erlebt. —
Quer über die Saalplatte von Jeua nach Arnstadt. — Mit der Jlm^zu
Tale. — Weimar.
2. Die großen Becken Innerthüringens.
Ziel: Die großen Frnchtaueu des Thüringerlandes.
I. Fruchtauen haben wir auch in unserer Heimat gefunden. Welche? Die Pleißenane,
das Nienburger Weizenland, die Rodaaue usw. Warum mußten wir diese Teile
unseres Heimatlandes als Fruchtauen bezeichnen? Sie zeichnen sich durch große Frucht-
barkeit aus, sind infolgedessen trefflich angebaut und liefern reichen Ertrag an Getreide,
Kartoffeln, Rüben, Gemüse und Obst. Wie kommt es, daß diese Gegenden so fruchtbar
sind? Die Ackerkrume ist sehr dick und fett; unter der Ackerkrume liegen dicke Lehm-
schichten, die die Feuchtigkeit festhalten usw.
Das Thüringerland hat nun auch seine Fruchtauen auszuweisen! Was werden
wir da wohl wissen wollen? (Wo diese Fruchtauen liegen und was sie liefern.)
II. \. Stücf: Das Aentralbecken.
Ziel: Zunächst wandern wir durch Thüringens großen Blumen- und Gemüsegarten.
1. Wo liegt Thüringens Blumen- und Gemüsegarten?
Thüringens Blumen- und Gemüsegarten liegt im Herzen des Landes. Er breitet
sich zu beiden Seiten der mittleren Unstrnt aus und wird eingeschlossen im Süden vom
Hainich und Steigerwald, im Osten von dem Ettersberg, im Norden von der Hainleite
nnd Schmücke und im Westen von den Heilinger Höhen. Er bildet ein weites Becken,
das sich von Erfurt bis zur Sachsenburg, von Mühlhausen bis nach Buttstädt erstreckt.
Seine Länge beträgt 18 Stunden, seine Breite gegen 8 Stunden.
Sachliche Wertiefung: Wie kommt es, daß sich hier ein so ausgedehntes Becken
findet? Warum kann diese Senke als Unstrutbecken bezeichnet werden? Warnm hat
die Unstrnt einen so gewundenen Lauf? Warum fließen fast alle Gewässer des Thü-
ringer Hügellandes zur Unstrnt hin? Wie kommts, daß das Unstrutbecken mit der
Arnstädter Mulde zusammenhängt? Warum sind die Zugänge, die von Norden und
Süden in das Becken führen, so eng? Welche Bedeutung haben diese engen Pforten?
2. Inwiefern ist das Unstrutbecken Thüringens Obst-, Blumen- und Gemüsegarten?
Obst- und Gartenbau sind im Unstrutbecken weit verbreitet. Der Mittelpunkt dieses
ausgedehnten Gartenbaues ist Erfurt, das man des „Deutschen Reiches Gärtnerin" ge-
nannt hat. In weitem Umkreise der Stadt ziehen sich zahlreiche Gärtnereien hin. Aus-
gedehnte Felder (220 Morgen) dienen der Blumenzucht. Auf den langen Beeten werden
besonders buntfarbige Levkojen gezogen; aber auch Maiglöckchen, Tulpen, Hyazinthen