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unter einen Schattenbaum, und die Ochsen wurden frei auf die
Weide gelassen, ebenso mein Brauner. Die Hottentotten zünde-
ten ein Keuer an, nahmen den Rochkessel, Zleisch und Reis
vom Wagen, und nach einiger Zeit brachte mir der Reisekoch mein
Essen, worauf sich auch die Schwarzen zu ihrer Mahlzeit setzten.
Ich legte mich dann unter den Wagen, wo der beste Schatten
war, und die Schwarzen saßen beieinander, rauchten und plauderten,
hin und wieder sprang einer auf und holte schreiend einen Ochsen
zurück, der sich zu weit entfernt hatte. So verbrachten wir die
heißeste Zeit des Tages.
Ms es kühler wurde, spannten wir wieder an. Oer Weg wurde
jetzt schlecht. Das Land war mit Tausenden von Klippen übersät
und voll Dornbüsche. Die schlimmsten Blöcke waren zwar aus
der „Päd" gewälzt, aber die Räder stießen dennoch fortwährend
an Steine oder versanken — trotz ihrer unförmlichen Breite — tief
in sandige Löcher. So ging es langsam weiter, bis wir an das
gefürchtetste Stück unseres „Trecks" kamen: an das Zrosch-Rivier.
Es hatte zu unserer Verwunderung Wasser. Gestern war es „ab-
gekommen", und heute lief es immer noch. Die trüben, schmutzigen
Zluten, mit denen das „Abkommen" beginnt, waren vorüber.
Jetzt strömte das Wasser klar und langsam in dem breiten Bette
dahin. Da mußten wir durch. Ohne zu zögern, schritten meine
„vorochsen", ein paar prächtige, gut eingefahrene Tiere, das steile
Ufer hinab und in das Wasser hinein, das bloß noch einen halben
Meter tief war. paar auf paar folgte, bis die „hinterochsen" mit
dem Wagen selbst am Ufer waren. Die Hottentotten und der
herero hatten Riemen hinten am Wagen befestigt und hielten ihn mit
aller Kraft zurück. Die Deichselochsen, mein bestes paar, stemmten
sich Schritt für Schritt fest ein, und so kamen wir mit dem Ungetüm
von Wagen glücklich ohne Umwerfen ins Zlußbett hinein, hier wurde
nun erst einmal halt gemacht, und die durstigen Tiere tranken sich
in langen Zügen voll. Nun hieß es, das jenseitige Ufer zu ge-
winnen. Die Ochsen hielten sich wacker. Der Wagen stand endlich
oben. Kuch die Reserve machte keine Schwierigkeit. Ein Schaf, das
in eine tiefe Stelle geriet und jämmerlich zu blöken begann, wurde
von unserem herero rasch in Sicherheit gebracht. Bevor wir weiter