— 2 —
3. Da kam der letzte Strahl an das Bett des Faulenzers
und wollte auch ihn wecken. Allein der stand nicht auf, sondern
legte sich auf die andre Seite und schnarchte weiter, während
alle andern arbeiteten. Wilhelm Curtman.
3. Guten Morgen!
1. Nun reibet euch die Äuglein wach!
Die Schwalben zwitschern schon am Dach,
die Lerche singt schon in der Luft,
die Blume prangt in Tau und Duft.
Guten Morgen!
2. Die Sonn' ist längst auf ihrer Bahn,
auf seinem Posten kräht der Hahn,
die Tauben flattern aus dem Schlag
und sonnen sich im ros' gen Tag.
Guten Morgen!
3. Schon tönen Lieder und Schalmein,
der Herde Glöcklein klingen drein,
und seinen Morgengruß entbeut
vom Turme weithin das Geläut
Guten Morgen!
4. Was nur die Hände rühren kann,
das schickt sich jetzt zur Abeit an.
Die Nachbarsleut' in Stadt und Land,
sie drücken sich zum Gruß die Hand.
Guten Morgen!
5. Und alles regt sich nah und fern
und rüstet sich und preist den Herrn.
Ihr wollt doch nicht die Letzten sein?
Drum stehet auf und stimmet ein:
Guten Morgen!
5*
Rudolf Löwenstein.