Contents: Lehrbuch der nothwendigen und nützlichen Kenntnisse, besonders für eine, nach weitrer Bildung strebende, Jugend

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§• 138- 
Neuere heidnische Religionen.' N 
Durch die christliche und muhammedanische Lehre 
ward zwar die Anzahl der sogenannten Heiden vermin¬ 
dert; denn in dem größten Theile von Europa, einem 
Theile von Asien, von Afrika und Amerika ist die 
Vielgötterei ausgerottet. Allein fast das ganze östli¬ 
che und südliche Asien, so wie ein Theil des nördlichen 
und westlichen Asiens, ist noch dem Polytheismus er¬ 
geben. Auch die eigentlichen Neger in Afrika, sammt 
den meisten Völkern vermischten Ursprungs, denKaf- 
fern, Hottentotten, die ursprünglichen Amerikaner, 
so wie alle Bewohner der Südseeinseln beten, mit ge¬ 
ringer Ausnahme, mehrere Götter an. Die Vorstel¬ 
lungen dieser Völker von der Gottheit, so wie die Art 
der Verehrung derselben, ist sehr verschieden. So 
fand man z. B. in Peru den Sonnendienft. Bei den 
Dstiaken ist der Hausgötze ein geschnitztes Menschen¬ 
bild, für welches man ein, mit Schnupftabak gefüll¬ 
tes, Horn und geschälten Weidenbaft unterhält, da¬ 
mit der Götze aus dem Hörne nach Belieben eine Prie¬ 
se nehmen und sich dann mit dem Baste die Nase zu¬ 
stopfen könne. 
Mehrere jetzt lebende Heiden, z. B. die Jakuten 
in Siberien, bekennen sich zur sch a m a n i sch e n Sekte. 
Die Schamanen stehen in dem Rufe der Zauberer und 
Geisterbeschwörer. Wenn Jemand von einer Krankheit 
befallen wird, so wird ein Schaman geholt, um den 
bösen Geist, den vermeintlichen Urheber der Krankheit, 
zu beschwören. Die Beschwörungen sind meistentheils 
mit schreckvollen Ceremonien verbunden. 
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