fullscreen: Vom Dreißigjährigen Krieg bis zum Ende des Achtzehnten Jahrhunderts (Teil 2)

J2)ie ruhmvollen Kriegstaten Friedrichs des Großen. lbö 
Überschrift?^ 
Zusammenfassung: Wie Friedrich der Große Schlle- 
sieneroberte. 
b) Wie verhielten sich wohl die Schlesier ihrem neuen Herrn gegenüber? 
Die evangelischen Einwohner jauchzten dem Könige als ihrem Erlöser 
zu; sie waren unter der Herrschaft des katholischen Kaiserhauses mancherlei 
Bedrückungen ausgesetzt. Die Katholiken in Schlesien wußten aber noch nicht 
so recht, wie man sich zwischen der althergebrachten und der neugeforderten 
Untertanenpflicht zu benehmen habe. Von dem schlesischen Städtchen Grün¬ 
berg wird uns folgende ergötzliche Geschichte erzählt*): 
„Die Preußen fanden die Tore gesperrt. (Der Friede war noch nicht 
geschlossen.) Ein Offizier ward abgeschickt, die Stadt im Namen des Königs 
zur Übergabe aufzufordern. Man führte ihn auf das Rathaus, wo Bürger¬ 
meister und Rat in feierlicher Amtstracht versammelt waren. Der Offizier 
verlangte von dem Bürgermeister die Schlüssel zu den Stadttoren. Jener 
entschuldigte sich nachdrücklich: er könne und dürfe die Schlüssel nicht geben. 
Der Offizier drohte nun, daß man die Tore sprengen, und daß man mit der 
Stadt, wenn sie sich den gnädigen Anerbietungen des Königs widersetze, 
übel verfahren werde. Der Bürgermeister zuckte mit den Achseln. .Hier auf 
dem Rotstische1, entgegnen er, ,liegen die Schlüssel; aber ich werde sie Ihnen 
unter keinen Umständen geben. Wollen Sie sie selbst nehmen, so kann ich's 
freilich nicht hindern/ Der Offizier lachte, nahm die Schlüssel und ließ die 
Tore öffnen. Als die Truppen eingerückt waren, ward dem Bürgermeister 
von feiten des preußischen Generals bedeutet, er möge, dem Kriegsgebrauche 
gemäß, die Schlüssel wieder abholen lassen. Der Bürgermeister weigerte sich 
indessen ebenso wie vorhin. ,Jch habe die Schlüssel nicht weggegeben-, 
sagte er, ,ich werde sie daher auch nicht holen ober annehmen. Will aber 
der Herr General sie wieder auf die Stelle, von der sie weggenommen worden, 
hinlegen oder hinlegen lassen, so kann ich freilich nichts dagegen haben? — 
Der General meldete diesen Vorfall dem Könige zu dessen großem Ergötzen. 
Auf Friedrichs Befehl würben bie Schlüssel burch ein Kommanbo bes Regi¬ 
ments unter Musik unb Trommelschlag Mach bem Rathause zurückgebracht." 
Besprechung und Vertiefung. 
Warum jubelten bie Evangelischen in Schlesien oem Eroberer zu? 
Was beweist bie ergötzliche Geschichte von bem Grünberger Bürger¬ 
meister? 
Überschrift? 
Zusammenfassung: W'i e Friebrich von ben Schlesiern 
aufgenommen würbe. 
Überschrift des ersten Abschnittes? 
Zusammenfassung: DerIerste schlesische Krieg. 
2. Wie ^Friedrich zum zweiten Mal§e um Schlesien 
k äm p fen mußte. 
Das wundert uns. Es war doch Friede ^geschlossen. Wodurch wurde 
ber neue Kampf herbeigeführt? 
a) Maria Theresia war nicht willens, auf das schöne Schlesien für immer 
zu verzichten. Als sie gegen ihre anderen Feinde siegreich gekämpft und 
*) Kugler, Geschichte Friedrichs desWroßen. II. Such.j
	        
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