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Mutter. 
Das Büchlein hier in dem schwarzen Band, 
daS Testament unsers Herrn genannt, 
cs ist sein Leben und Wandel drin, 
sein hoher Geist und sein Kindessinn; 
seine Demuth und seine Gnadenhuld, 
wodurch wir haben Vergebung der Schuld; 
seine treue Liebe bis in den Tod, 
wodurch er uns versöhnt mit Gott; 
sein Friede, der ins ewige Leben quillt, 
und alles Sehnen des Herzens stillt, 
und seiner Lehre himmlisches Licht, 
das bell und tröstend durch Wolken bricht, 
und wundersam glanzet im ewigen Wort 
in unvergänglicher Klarheit sort. 
Drum halte dich an dem Büchlein fest, 
ob alles Andre dich auch verlässt. 
Wie eins: nach Bethlcm ein leuchtender Stern 
die Weisen geleitet zur Wiege des Herrn, 
so führt es sicher durch Nacht und Zeit 
die gläubige Seele zur Ewigkeit. 
(E,th) 
390. Die sechs Wörtchen. 
Sechs Wörtchen nehmen mich in Anspruch jeden Tag: 
Ich soll, ich muss, ich kann, ich will, ich darf, ich mag. 
Ich soll ist das Gesetz, von Gott ins Herz geschrieben, 
das Ziel, nach welchem ich bin von mir selbst getrieben. 
Ich muss, das ist die Schrank', in welcher mich die Welt 
von einer, die Natur von andrer Seite hält. 
Ich k a n n, das ist das Maaß der mir vcrlieh'nen Kraft, 
der That, der Fertigkeit, der Kunst und Wissenschaft. 
Ich will, die höchste Krön' ist dieses, die mich schmükkt. 
der Freiheit Siegel, das mein Geist sich aufgedrükkt. 
Ich darf, das ist zugleich die Inschrift bei dem Siegel, 
beim aufgethanen Thor der Freiheit auch ein Riegel. 
Ich mag, das endlich ist, was zwischen Allen schwimmt, 
ein Unbestimmtes, das derAugenblikk bestimmt; 
nur wenn Du stets mich lehrst, weiß ich, was jeden Tag 
ich soll, ich muss, ich kann, ich will, ich darf, ich mag. 
(Fr. Nükkert.) 
371. Wer die Leiter hinauf will, muss bei den 
untersten Sprossen anfangen. 
Zuerst wollen mufft du, d. h., die Anstrengung nicht scheuen. 
Du mufft dein Auge emporrichten, wenn du nicht in die Tiefen 
der Trägheit versinken willst. Es muss dein Herz einen Zug nach 
Oben fühlen und Arm und Fuß darf nicht zuwider sein.