Full text: Anleitung zum Gebrauche der Debes'schen Zeichenatlanten

Schlussbemerkungen. 
29 
Schlussbemcrkuiigcn. 
Das obige Kartenzeiehenverfahren, das nach seinem Urheber kurz¬ 
weg das Kirchhoff'sehe genannt werden kann*), ist demnach, in allen 
seinen Teilen lediglich eine den Schulverhältnissen entsprechend verein¬ 
fachte Form des analogen Verfahrens der Kartographen und hat auch in 
dieser Anpassung für die Zwecke und Verhältnisse des Schulunterrichts 
die Probe längst bestanden. Bei seiner Biegsamkeit und den grossen Er¬ 
leichterungen, die es der Zeichnung gewährt, eignet es sich, ohne an Lehrer 
und Schüler irgendwie besondere Anforderungen zu stellen, ebensowohl in 
einfachster Form für die Unter-, wie in etwas vervollkommneter für die 
bereits vorgerückteren Stufen des geographischen Unterrichts höherer Lehr¬ 
anstalten und ist gleich gut für ganze Länder und Erdteile, wie für be¬ 
liebige Spezialabteilungen kleinerer Gebiete verwendbar**). 
Bei der praktischen Handhabung desselben stellte sich indes alsbald 
immer mehr die Notwendigkeit von Hülfsmitteln heraus, welche den be¬ 
züglichen Stoff gleich in der für den Zweck geeigneten Auswahl und Form 
darböten. Es war dies der Grund, weswegen im Jahre 1882 zunächst 
der Zeichenatlas für die Mittelstufen (B) erschien, dem nun auch ein sol¬ 
cher für die Unterstufen (A) nachgefolgt ist. Dem Lehrer wollen diese 
beiden Atlanten für die Vorbereitung anf seine Wandtafelzeichnung einen 
bequemen Anhalt bieten, nötigenfalls bei dem Entwurf der letzteren un¬ 
mittelbar als Vorlage dienen. Da mit diesem Zeichnen im Unterricht 
stets auch eine Besprechung des jedesmal Gezeichneten (vgl. S. 31 f.) 
Hand in Hand gehen muss, wird die Herstellung derartiger Karten ganzer 
Länder und Erdteile sich fast stets durch mehrere Unterrichtsstunden hin¬ 
*) Prof. A. Kirchhoff hat zuerst in seinem Aufsatze „Zur Verständigung über 
die Frage nach der Eitter'schen Methode in unserer Schulgeographie", Zeitschr. f. 
d. Gymn.-Wesen, Berlin, Jahrg. 1871, S. 23—30, und später in dem Artikel „Geo¬ 
graphie in höheren Schulen", Schmids Encyklopädie des Erziehungs- u. Unterrichts¬ 
wesens, 2. Aufl., Bd. II, 1878, S. 904—906 die Grundzüge desselben entwickelt. 
**) Dasselbe vermag übrigens ausser beim Unterricht auch bei allgemeinen 
geographischen Studien recht wertvolle Dienste zu leisten und hat schon manchem 
Studierenden der Erdkunde, manchem Examenkandidaten die Grundzüge der Länder¬ 
gestaltung klarer erfassen und sicherer einprägen helfen. Nichts besser beim Durch¬ 
studieren eines Landes, als wenn man sich dabei zugleich auf solche Weise, natür¬ 
lich in gehörig grossem Massstabe, eine Karte desselben entwirft und nun fortwährend 
soviel möglich alles, was man von der Oro-, Hydro- und Topographie desselben 
Wesentliches kennen lernt, sogleich auch in dieselbe einträgt. Man nimmt die Sache 
auf diese Weise wesentlich klarer, sicherer und gründlicher in sich auf, und auch 
eine spätere Wiederholung wird durch nichts mehr erleichtert als durch derartige 
selbstgezeichnete Skizzenkarten. 
I
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.