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Quellensätze.
heute unter den günstigsten Verhältnissen stattgefunden. In gewisser Beziehung ist
dieses Ereignis, da es den Anfangspunkt der Benützung der Eisenbahnen im
Preußischen Staate bildet, für diesen eines der wichtigsten des Jahrhunderts. Ein
schneidendes Pfeifen gab das Signal zur Abfahrt. Sie begann in langsamem
Tempo, wuchs aber mit jeder Sekunde, bis sie jene rapide Schnelligkeit erreicht hatte,
wodurch die Eisenbahnen ihren so glänzenden Sieg über alle sonstigen Mittel des
Fortkommens erfochten. Einige Reiter versuchten eine Zeit lang den Wagenzug zu
begleiten; doch schon nach wenigen Minuten konnten die erschöpften Pferde nicht
mehr in gleicher Schnelligkeit folgen."
8) „König Friedrich Wilhelm der Vierte ruht in Gott. Er ist erlöst von den
schweren Leiden, die er mit frommer Ergebung trug . . . Dem Könige, der so Großes
zu begründen wußte, dessen unvergeßliches Wort: »Ich und mein Haus, wir wollen
dem Herrn dienen!« auch Meine Seele erfüllt, gebührt ein hervorragender Platz in
der glorreichen Reihe der Monarchen, welchen Preußen seine Größe verdankt, welche
es zum Träger des deutschen Geistes machten... Es ist Preußens Bestimmung
nicht, dem Genuß der erworbenen Güter zu leben. In der Anspannung seiner
geistigen und sittlichen Kräfte, in dem Ernst und der Aufrichtigkeit seiner religiösen
Gesinnung, in der Vereinigung von Gehorsam und Freiheit, in der Stärkung seiner
Wehrkraft liegen die Bedingungen seiner Macht; nur so vermag es seinen Rang
unter den Staaten Europas zu behaupten . . . Meine Pflichten für Preußen fallen
mit Meinen Pflichten für Deutschland zusammen. Als deutschem Fürsten liegt Mir
ob, Preußen in derjenigen Stellung zu kräftigen, welche es vermöge seiner rühm-
vollen Geschichte, seiner entwickelten Heeresorganisation unter den deutschen Staaten
zum Heile aller einnehmen muß." (Wilhelm I., An Mein Volk.)
9) Während eines „ganz unglaublich langweiligen Vortrages eines hochge-
schätzten Kollegen" schrieb er an seine Schwester: „Ich habe nie gezweifelt, daß sie
alle mit Wasser kochen, aber eine so nüchterne, einfältige Wassersuppe, auf der auch
nicht ein einziges Fettauge zu spüren ist, überrascht mich. Schickt den Schulzen $
oder Herrn von 2) aus dem Chausseehause her; wenn sie gewaschen und gekämmt
sind, so will ich in der Diplomatie Staat mit ihnen machen."
10) Das Vertrauen ist allgemein. . . Jeder so todesmutig, ruhig, folgsam,
gesittet, mit leerem Magen, nassen Kleidern, nassem Lager, wenig Schlaf, abfallenden
Stieselsohlen, freundlich gegen alle, kein Plündern und Sengen, bezahlen, was sie
können, und essen verschimmeltes Brot. Es muß doch ein tiefer Grund von Gottes-
furcht im gemeinen Mann bei uns sitzen, sonst könnte das alles nicht sein.
(Aus einem Briefe Bismarcks an seine Gemahlin.)
11) Telegramm des Königs an seine Gemahlin: „Welches Glück, dieser
neue große Sieg durch Fritz! Preise nur Gott für seine Gnade! Gewann einige
30 Geschütze, 2 Adler, 6 Mitrailleusen, 4000 Gefangene.
Mac Mahon war verstärkt aus der Hauptarmee. Es soll Viktoria geschossen
werden. Wilhelm."
12) Napoleon ort Wilhelm:
Monsieur mon frere!
N'ayant pas pu mourir au milieu de mes troupes, il ne me reste qu'ä remettre
mon epee aux mains de Votre Majeste.
Je suis de Votre Majeste le bon frere
Sedan, le ler septembre 1870. Napoleon.
13) Anfang unb Schluß ber Proklamation: „An bas beutsche Volk."
Wir Wilhelm,
von Gottes Gnaden König von Preußen,
nachdem die deutschen Fürsten und freien Städte bat einmütigen Ruf an Uns ge¬
richtet haben, mit Herstellung des Deutschen Reiches die seit mehr denn 60 Jahren