Full text: Griechische Heldensagen für die Jugend

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wegen gebührende Herrschaft von seinem Oheim zu 
verlangen. Seine hohe, kraftvolle Gestalt, sein stolzer 
Gang, sein feuriger Blick — dies alles kündete den 
Helden an, der zu kühner That entschlossen war. 
Üeber dem Gewände hing ihm als Mantel das bunte 
Fell eines Panthers, den er erlegt hatte; vom Haupte 
herab wallte sein unbeschorenes Haar in langen Locken 
über die Schulter; in den Händen trug er nach 
Heldenart zwei gewaltige Speere, den einen zum 
Werfen, den andern zum Stoßen. 
Unterwegs kam er an einen Bach, der durch 
Regengüsse angeschwollen war. Dort stand eine alte 
Frau, die ihn flehentlich bat, ihr hinüber zu helfen. 
Es war die Götterkönigin Hera, des Zeus Gemahlin, 
die, um ihn zu versuchen, diese Gestalt angenommen 
hatte. Jason nahm die unbekannte Alte mitleidig auf 
seinen starken Arm und trug sie an das andere Ufer. 
Hier bemerkte er, daß er beim Durchwaten des Baches 
den einen seiner Schuhe vom Fuße verloren hatte; 
doch er wanderte, ohne sich mit Suchen aufzuhalten, 
seines Weges weiter und kam in Jolkos an, als gerade 
dem Meergotte Poseidon ein Opferfest begangen 
wurde. Der Marktplatz wimmelte von Menschen, 
die zu der Feier versammelt waren. Voll Bewun¬ 
derung schauten alle auf den fremden Jüngling, der 
in ihre Mitte getreten. „Er gleicht an strahlender 
Schönheit dem Lichtgotte Apollon", sagten die einen. 
„Er ist voll stolzer Kraft und Kühnheit, wie der kriegs¬ 
frohe Ares," sprachen die Andern. Jetzt erblickte ihn
	        
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