fullscreen: Leitfaden zur allgemeinen Geschichte

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V>er Insel in Kamps. Durch seinen Ruhm hatte er aber indessen den 
Neid vieler spanischer Großen erregt, welche ihn beim Könige verleum¬ 
deten. Er kehrte deshalb nach Spanien zurück, um sich hier zu recht¬ 
fertigen. Im Jahre 1498 unternahm er seine dritte Reise nach dem 
neu entdeckten Lande. Aus dieser Fahrt fand er die Insel Trinidad. 
-In Haiti sand er neue Verwirrung und seine Brüder, welche er als 
Statthalter daselbst zurückgelassen hatte, in sehr bedrängter Lage. Da 
man den Colnmbns beim Könige auf’s neue verleumdet hatte, schickte 
derselbe einen vornehmen Spanier nach Haiti. Dieser sandte sogar den 
edlen Columbus in Ketten nach Spanien. Er ward zwar abermals frei¬ 
gesprochen, aber die ihm feierlich zugesicherten Bedingungen des Vertrages 
wurden ihm nicht gehalten. Und ob er gleich noch drei Reisen unter¬ 
nahm und neue Länder entdeckte, so achtete man seiner doch nicht mehr. 
Von Kummer niedergebeugt starb der große Mann im Jahre 1506. 
Sein Leichnam ward nach der Insel Cuba gebracht. Wie man dem 
Columbus seinen Ruhm abzusprechen suchte, zeigt auch folgende Geschichte. 
Columbus mußte es oft hören, daß seine Entdeckungen nur Zufall seien 
und von jedem andern hätten gemacht werden können. Einst nahm Co¬ 
lumbus in einer Gesellschaft, wo er auch dergleichen hörte, ein Ei und 
fragte: „Wer kann mir das Ei auf die Spitze stellen?" Keinem der 
Anwesenden gelang es. Da drückte Columbus die Spitze des Eies ein, 
und stehe, es stand. „Ja so, das hätten wir auch gekonnt!" riefen nun 
alle. Columbus aber bemerkte spottend: „Das ist eben der Unterschied, 
daß ihr es hättet machen können, aber nicht gemacht habt, ich es aber 
wirklich getan habe." Ansangs hatte man geglaubt, die neuentdeckten 
Länder seien ein Teil Indiens. Bald aber merkte man den Irrtum. 
Zum Unterschiede aber von dem eigentlichen Indien (Ostindien) nannte 
man die ansgefnndrnen Inseln Westindien. Der ganze neue Erdteil 
ward nach einem Florentiner, mit Namen Amerigo Vespncci, welcher 
zuerst eine Beschreibung über denselben lieferte, Amerika genannt. 
§ 120. Entdeckung und Eroberung Mexicos. Zu den Spaniern 
anf Cuba war die Knnde von einem großen Reiche gekommen, welches 
sich im Westen der entdeckten Inseln ausdehnen sollte. Da segelte ein 
kühner Abenteurer, Ferdinand Cortez, mit 600 Mann von Cnba 
aus, um das große Reich zu erobern. Er landete au der Küste von 
Mexiko und ließ die Schiffe hinter sich verbrennen. Der König des 
großen mexikanischen Reiches, Monteznma, schickte reiche Geschenke an 
Eortez, um ihn zur Rückkehr zu bewegen. Dieser aber, welcher von dem 
großen Goldreichtum der Mexicctner gehört hatte, zog sofort gegen die 
Hauptstadt Tenochtitlau oder Mexico und hielt daselbst seinen Ein¬ 
zug. In seiner eigenen Hauptstadt nahm er den König Monteznma 
gefangen und bemühte sich den grausamen Götzendienst der Mexicaner 
abzuschaffen. Da brachen Unruhen gegen die Spanier ans. Monteznma
	        
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