L
15
wirdfinkel von 5° zu 60° ist 55°, ihr Verhältniss
hung ilso eines von 5 : 55 oder 1 : 11 u. s. w. Bei
;zte SFig. 52 fällt demnach sogleich auf, dass die Somma
t steilaach Süden zu viel steiler abfällt wie nach Norden.
, und < Beim Landschaftsbilde kommt es auf Tages-
m vonand Jahreszeit an, wie Schatten und Licht wech-
:irt, (lein; die Morgenbeleuchtung macht anderen
lr küiEffect, wie die Abendbeleuchtung, die höher über
n wenigem Horizonte stehende Sonne einen anderen,
eller wie die tiefer stehende; ferner bedingen ver-
genäWchiedene Entfernungsverhältnisse, wechselnde
ng duOurchsichtigkeit der Luft und noch viele andere
ihattinKebenumstände den Beleuchtungscharakter einer
ler FaGegend; es ist also leicht ersichtlich, dass wir
r in eihier keinen unmittelbaren Schluss von der Schat¬
ein äirung auf die Böschungen der Bodenflächen
endet (nachen dürfen.
k seht Bei den geographischen Karten ist man zu
ans. Epehr bedeutenden Verkleinerungen genöthigt,
irfen lünd es ist unmöglich, alle Vertiefungen undEr-
ichtui^iebungen des Bodens darzustellen,
den 1 Wie in einer Gegend mit dem Wachsen der
itritt Entfernungen die Einzelnheiten dem Blicke im-
l wir mer mehr entschwinden, so muss man sich auch
;iebt sfcei der Karte desto mehr Einzelnheiten ent-
arch vfechwunden denken, je kleiner der Maassstab ist,
ibt weilamit die Deutlichkeit des Bildesnicht gestört wird,
lung i Dass es praktisch unausführbar ist, von einem
also (Luftballon aus die Erdoberfläche abzubilden,
id rickjdas leuchtet ein, es behindert aber nicht, für
betrejfrjene ideale Anschauung ein Gesetz zu entwerfen
'/ngsimmaA dasselbe bei der gewöhnlichen Terrainauf-
d 5 (¡inahme so in Anwendung zu bringen, dass die
gleich Karten dasjenige Bild liefern, wie wir es von
D odeföben herab sehen würden,
ei 15°; 3. Wenn die verschiedenen Neigungen der
der 4iBodenflächen durch eine gesetz- und gleich-
= 30 ¡massige Schattirung bezeichnet sind, so kann
: 2, knan auch ihre Höhenunterschiede heurtheilen, man
:h dies*“«» Profile darnach entwerfen. Gelangt man zu
e zu Ifiiner Höhe einmal von einer Seite aus, wo man
le II feine sanfte Ansteigung zu überschreiten hat,
leile ifnnd das anderemal von einer solchen Seite aus,
der V<wo man eine sehr steile Böschung zu überwinden
;swink(hat, so wird man finden, dass die Ausdehnung des
wie (sanft ansteigenden Weges weit grösser war, wie
zu jdie des steil hinauf führenden, wenn beide Wege
das Vtdie kürzeste Richtung vom tiefsten bis zum
weisst ochsten Punkte verfolgten. Ersteigen wir (Fig.
w. flbS) die Höhe c b von d aus auf sanft geneigter
3 für (Fläche von 10°, und wir finden ihre Ausdehnung
Reihe 1« d gleich 1000 P’uss, so würde a b nur 500 Fuss
i werdhetragen, wenn deren Böschung den steilsten
n obig Winkel von 30° beträgt. Die steile Böschung
t. Wal'wurde nun aber durch dunklere, die sanftere
igen aidurch hellere Schattirungen markirt, jene (dunk-
oll, z. llere) muss also in der Zeichnung einen kleineren
anmitdftaum einnehmen, wie diese (hellere), und wir
Verhä können unmittelbar schliessen, dass die dunklere,
izen <j kurze Schraffirung m n eine eben solche Höhe
l richijäus drückt, wie die längere, hellere Schraffirung
arz sei° p. Ginge aber auf unserer Zeichnung (Fig. 59)
hwarz'die dunklere Schraffirung nur bis r, so reichte
änzunjdie Ausdehnung der ihr entsprechenden Böschung
b k nur bis zu k herab, und hieraus geht her¬
vor, dass k um k s (also noch einmal so viel)
höher liegt, wie d. Reichte jedoch die hellere
Schraffirung (Fig. 60) nur bis q, so reichte die
Ausdehnung der ihr entsprechenden Böschung
c e nur bis zu e herab und wir müssen schliessen,
dass Punkt e um e t höher liegt, wie Punkt a.
Wenden wir das Gesagte auf unsere Karte
des Vesuv an, so wird eine flüchtige Beobach¬
tung hinreichen, um sich die Höhenverhältnisse
so vorzustellen, wie sie die Profile 53 und 54
darstellen. Man wird beim Vesuv selbst leicht
erkennen, dass das Atrio del Cavallo nur ein
1200 Fuss tief eingeschnittener Graben sei, der
also nur den oberen Theil des Berges und nicht
seine ganze Masse bis auf die Grundfläche . in
zwei Haupttheile sondert, weil die dunkele
Schraffirung des Südrandes der Somma nur sehr
kurz ist; man wird die Erhebung der Flegräischen
Felder auf wenige hundert und nur einige Punkte
darin auf nahe 1000 Fuss schätzen u. s. w.
Nach einem richtig gezeichneten Plane (also
einem Abbilde in grossem Maassstabe) lassen
sich genaue Profile entwerfen, bei den geogra¬
phischen Karten kann es aber nur auf eine unge¬
fähre Schätzung allgemeiner Höhenunterschiede
ankommen; diese unterlasse man jedoch nicht,
wenn man versichert ist, richtige, mit Charakter
gezeichnete Karten vor sich zu haben; denn die
verschiedene Höhe ist gar einflussreich auf die
klimatischen und damit zusammenhängenden Ver¬
hältnisse. Bei unserer landschaftlichen Ansicht
musste der Vesuv, als im Vordergrund befind¬
lich, ein falsches Höhenverhältniss zu dem öst¬
lich von ihm aufsteigenden Apennin erhalten,
und wäre dieser noch weiter entfernt, so würde
er noch niedriger erscheinen, die wahren Höhen¬
verhältnisse würden uns also immer mehr entzogen.
So sprechend und bezeichnend die Land¬
schaftsbilder auch entworfen sein können, so
belehrend und anregend sie auch zu wirken ver¬
mögen, da sie auch viele andere und höhere
Beziehungen wie die blossen Raumverhältnisse
zu lebendiger Anschauung zu bringen im Stande
sind, so haben wir doch für den Zweck des
ersten räumlichen Orientirens ihre Unzulänglich¬
keit dargethan und müssen derjenigen Abbildungs¬
weise den Vorzug geben, wie sie durch den ge¬
dachten Anblick von oben herab entsteht.
Dass in den nachfolgenden Karten des Atlas
die Tief- und Hügelländer durch eine dunklere
und hellere (engere und weitläufigere) braune
Schraffirung und bei den physikalischen Karten
noch durch ein grünes Colorit besonders her¬
vorgehoben sind, das erscheint zwar nach der
reinen Theorie des Situationszeichnens über¬
flüssig; da die Karten aber bei ihrem sehr be¬
deutenden Reductionsverhältnisse und ihrer oft
nur skizzenhaften allgemeinen Auffassung die
Anlegung des streng theoretischen Maassstabes
nicht zulassen, so erschien die betreffende An¬
ordnung nothwendig, um der Phantasie zur Er-
kenntniss der Wahrheit nach Kräften zu Hilfe
zu kommen.
I