Object: Leitfaden der Geographie für Mittelschulen

230 Allgemeine Erdkunde. 
Parallelkreise innerhalb der Lichtgrenze, auf der südlichen das kleinere; 
hier ist deshalb der kürzeste, dort der längste Tag. Für den Nordpol ist 
die Mitte des sechsmonatlichen Tages, sür den Südpol die Mitte der sechs- 
monatlichen Nacht gekommen. Am Äquator ist Tag und Nacht gleich. — 
Die Sonnenstrahlen fallen jetzt senkrecht auf deu nördlichen Wendekreis; die 
nördliche Halbkugel hat nun Sommer, die südliche Winter. Von allem diesem 
geschieht das Entgegengesetzte, wenn die Erde am 21. Dezember den Punkt D 
der Ekliptik berührt. Der südliche Polarkreis fällt jetzt ganz in die Licht-, 
der nördliche Polarkreis ganz in die Schattenseite; auf der südlichen Halb- 
fuget liegt von den Parallelkreisen das größere Stück, auf der nördlichen 
das kleinere Stück innerhalb der Lichtgrenze; hier ist also der kürzeste, dort 
der längste Tag. Am Südpol beginnt die zweite Hälfte des fechsmonatlichen 
Tages, wie gleichzeitig am Nordpol die zweite Hälfte der sechsmonatlichen 
Winternacht. Am Äquator ist wie immer Tag und Nacht gleich. 
§ 11. Die Gestalt der Erdbahn. 
Kopernikns 1543), der zuerst auf die Bewegung der Erde um 
die Sonne kam, behauptete, daß die Bahn der Erde ein Kreis fei, in deffen 
Mittelpunkt die Sonne stehe. Das ist jedoch nicht der wahre Sachverhalt; 
vielmehr ist die Erdbahn, wie dies Keppler (f 1636) auch für die übrigen 
Planeten nachgewiesen hat, eine Ellipse, in deren einem Brennpunkte 
die Sonne steht. 
2. Vom 37Tonbe. 
§ 12. Der Mond als Kngel. 
Der Mond ist eine Kugel mit einem Durchmesser von 3480 km; seine 
Oberfläche beträgt nahezu Vi*, sein Körperinhalt Vso, seine Masse nur der 
bezüglichen Größen der Erde. 
§ 13. Bewegungen des Mondes, 
Der Mond zeigt bekanntlich, ähnlich der Sonne, zwei Bewegungen: 
eine tägliche, von Osten nach Westen gerichtete, uud eine monatliche, bei 
der er täglich etwa 13° von Westen nach Osten, also gegen die Richtung 
des täglichen Umschwunges des Himmels, fortschreitet und in 27 Tagen, 
7 Stunden, 43 Minuten, 11,5 Sekunden den Tierkreis durchläuft. 
Was die tägliche Bewegung des Mondes betrifft, so ist diese nur 
scheinbar; sie entsteht durch die Achsendrehung der Erde von Westen nach 
Osten. Die wirkliche Bewegung des Mondes ist die monatliche; denn 
die Erde ist für den Mond das, was die Sonne für die Erde ist, der Cen- 
tralkörper. Da aber dieser von der Sonne abhängig ist, so muß auch der 
Mond mit der Erde iu Jahresfrist die Reise um die Sonne mitmachen. 
Der Mond hat also in Wirklichkeit eine doppelte Bewegung: um die Erde 
und mit der Erde um die Sonne. 
Genaue Beobachtungen des Mondes haben ergeben, daß dieser immer dieselbe 
Seite der Erde zukehrt; daraus ergibt sich, daß er eine Rotation hat, welche mit dem 
Zeiträume des siderischen Monats zusammenfällt. 
§ 14. Mondphasen. 
Die Ursache derselben ist der Umstand, daß der Mond nicht selbstleuch- 
teud ist, soudern sein Licht von der Sonne erhält. Der Gang der Erschei- 
nnngen ist in Kürze folgender:
	        
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