Dritte Periode, Zeit vor dem Peloponnesischen Kriege. 65
In Athen Rivalität zwischen Cimon, dem Haupt der aristokrati¬
schen Partei und Perikies (JIspwi/%), dem Sohn des Xanthippus,
dem Haupt der demokratischen Partei. Die letztere setzt Besoldung
der im Heere dienenden und der als Richter fungirenden Bürger und
Geldspenden an die ärmeren Bürger aus der Staatskasse an den Festen
durch. Beginn der Ausartung der athenischen Demokratie.
Die Athener senden dem aufständischen Aegypter Inärös, (s. S. 34)
Hülfe gegen die Perser. (Die Expedition endet unglücklich mit Ein¬
schliessung und Capitulation des athenischen Heeres auf einer Nilinsel.)
vor Chr.
460. Das Gesetz des Ephialtes entzieht dem Areopag die ihm
von Solon übertragene staatliche Oberaufsicht und be¬
schränkt ihn auf seine gerichtlichen Functionen.
459. Nach diesem Siege der demokratischen Partei wird Cimon
durch Ostracismus (s. Seite 55) aus Athen verbannt.
Um diese Zeit (das Jahr ist streitig) wird die Bundeskass« aus
Delos nach der Akropolis von Athen verlegt. Damit erhalten die
Beiträge der Bundesglieder den Charakter eines Tributs an die
Athener. Die Eidgenossen werden so meist zu Unterthanen Athens,
welches die Hauptstadt eines grossen Insel- und Küstenreiches wird.1
459. Megära, von Korinth, Aeglna und Epidaurus bedroht, be-
giebt sich in den Schutz der Athener, welche Megära
mit seiner Hafenstadt Nisceci durch lange Mauern ver¬
binden.
458. Die Athener, zu Lande (in Argolis) geschlagen, erfechten
zwei Seesiege über die verbündeten Korinther, Epidaurier
und Aegineten, belagern Aeglna und schützen Megära
kräftig. Diese gewaltige Machtentfaltung Athens be¬
wirkt einen
457—450. Krieg der Spartaner und Bceotier gegen Athen.
457. Schlacht bei Tanägra, Sieg der Spartaner, von ihnen nicht
benutzt. Die Athener rücken im folgenden Jahre in
1 Curtius, Griechische Geschichten, Seite 152.