Full text: [Teil 2 = Mittelstufe, [Schülerband]] (Teil 2 = Mittelstufe, [Schülerband])

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b) Siegfrieds Schwert. 
Ludwig Uhland, 
1. Jung Siegfried war ein stolzer 
Knab', 
ging von des Vaters Burg herab. 
2. Wollt' rasten nicht in Vaters 
Haus, 
wollt' wandern in alle Welt hinaus. 
3. Begegnet' ihm manch Ritter wert 
mit festem Schild und breitem Schwert. 
4. Siegfried nur einen Stecken trug, 
das war ihm bitter und leid genug. 
5. Und als er ging im finstern Wald, 
kam er zu einer Schmiede bald. 
6. Da sah er Eisen und Stahl genug, 
ein lustig Feuer Flammen schlug: 
7. „O Meister, liebster Meister 
mein, 
laß du mich deinen Gesellen sein, 
8. und lehr du mich mit Fleiß und 
Acht, 
wie man die guten Schwerter macht!“ 
9. Siegfried den Hammer wohl 
schwingen kunnt, 
er schlug den Amboß in den Grund. 
10. Er schlug, daß weit der Wald 
erklang 
und alles Eisen in Stücke sprang. 
11. Und von der letzten Eisenstang' 
macht' er ein Schwert, so breit und lang: 
12. „Nun hab' ich geschmiedet ein 
gutes Schwert, 
nun bin ich wie andre Ritter wert. 
13. Nun schlag' ich wie ein andrer Held 
die Riesen und Drachen in Wald 
und Feld.“
	        
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