Neueste Geschichte.
Völker - und Staaten - Geschichte.
C n l t u r < G e s 5 ich t e.
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N.CH.G.
May i. u. 2. ^Scharnhorst, verwundet, stirbt spater.)
Schlacht bei Bauzen May 20 u. 21. Hamburg falls
wieder in Feindes Hand. Waffenstillstand 2un. 4. bis
Jul.M6. Verlängerung bis Aug. 17.
Vergeblicher Versuch zum Friedenskongreß in Prag.
Rückzug der Franzosen aus Spanien; Schlacht bei Vittoria
unter Wellington. Jun. 21.
Wiederanfang des Krieges in Deutschland Äug. 17. Oe st-
' r e i ch ist der Verbindung gegen Frankreich beige-
t roten, Schweden nimmt thätigen Antheil. Napoleon will
Berlin, Breslau u. Prag zugleich bedrohen. Gefechte an der
Bober und bei Groß - Behren. Schlacht bei Dresden
unter Schwarzenberg Aug. 26 u. 27. (Moreau st.) An
der Kazbach unter Blücher (Marfchall Vorwärts,) May
2r. Vandammes Gefangennehmung bei Kulm, Aug. 3o.
Schlacht bei Dennewitz, unter dem Kronpr. v. Schweden
und Bülow Sept. 6.
Napoleon sucht sich an der Elbe festzuhalten; macht vergebliche
Versuche gegen Böhmen. Die Verbündeten dringen im Ans.
Oct. über das Erzgebirge und die Elbe vor; Gefecht bei
Wartenburg; Napoleon zieht seine Armee bei Leipzig zu¬
sammen.
Viertägige Völkerschlacht bei Leipzig Oct.>
16 b i 6 19. Rückzug der Franzosen. Baiern hat sich mit
den Alliirten verbunden. Schlacht bei Hanau unter Wrede
Oct. 3o. u. 3i. Napoleon geht über den Rhein z u-
r ü ck.
N ovb. und De cb. hindurch große Rüstungen von asten Seiten.
Deutschland entwickelt feine innere Kraft. Inheß werden
die Franzosen in Italien bis nach Verona zurückgetrieben
und in Deutschland fällt D r e s d e n d. 11. Novb. nebst an
dern Festungen, und Danzig d. 24 Decb.
Schnelle Eroberung Hollands durch Bülow.
Feldzug des Kronpr. von Schweden in Holstein und Schles¬
wig, (geendigt durch den Frieden zu Kiel, d. 4. Jan.
i4. Norwegen wird abgetreten, will sich nicht übergeben
lassen und wählt später den Prinzen Christian v. Dannemark
zum Könige )
Scharnhorst, Schöpfer eines neuen
Kriegssystems für Preußen (Landvehr,
Landsturn,,) sieht noch die ersten Früchte
dessen^ was er Jahrelang in der Stille vor¬
bereitet, am Tage dev Lützener Schlacht.
Gneisen au sein würdiger Nachfolger.
Alle Stände wetteifern, aus asten ziehen
große Schaaren freiwillig in den Krieg.
Die denifchen Universitäten zeichnen sich be¬
sonders aus; und wenn auch dem Vaterlan-
de durch den Verlust hoffnungsvoller Jüng¬
linge, und jehr bedeutender Männer blutige
Wunden geschlagen werden, so wird aus
den edlen Blutstropfen eine neue Saar
herrlicher Zeiten aufblühen.
Auch die Frauen bleiben nicht zurück.
Sie. bilden Vereine zum Vesten des Va¬
terlandes, geben ihren Schmuck und ihrer
Hände Arbeit für die Krieger, kleiden die
Bedürftigen und heilen die Verwundeten.
Eine deutsche Frau zeigt, im Sinne ei¬
ner Sparcanerin mit Christlichem Gemüthe,
den Tod ihres dritten und lehren Sohnes
iin Kampfe für die Freiheit an, und schließt:
„So sind sie alle dem Baterlande gefallen,
dem ich sie geboren hatte, u. können noch im
Tode mein Stolz seyn. Dennoch schweigt das
Herz einer Mutter nicht, die ohne Sohn«
ist."
Armeeausruf des Fürsten
von Schtvarzenberg
vor der Leipziger Schlacht.
„Die wichtigste Epoche des heiligen Kam¬
pfes ist erschienen, wackere Krrrgcr! Die
entscheidende Stunde schlägt, bereitet Euch
zum Streite! Das Band, das mächtige
Nationen zu einem großen Zwecke vereint,
wird auf dein Schlachtfelde enger und fester
geknüpft.
Russen, Preußen, Oestreicher! Ihr
kämpft für Eine Sache, kämpft für die
Freiheit Europa.s, für die Unabhängigkeit
Eurer Söhne, für die Unsterblichkeit Eurer
Namen.
Alle für Einen! Jeder für Alle! Mit
diesem erhabenen, männlichen Rwe eröffnet
den heiligen Kampf, bleibet ihm treu in der
entscheidenden Stunde, und der Sieg »st
Euer!"
Reinhard, Fichte, Reil, st.