10 Erster Teil.
3. Die oberste, oft sehr schmale Linie einer Gebirgskette
heißt Kammlinie. Sie wechselt in ihrer Höhe und bildet
meist eine ans- und absteigende Wellenlinie.
4. Eine Einsendung in den Kamm heißt Joch oder Sattel,
und wenn sie als Übergang benutzt wird, Paß.
5. Zu den eigentümlichsten Erscheinungen des Hochgebirges
gehören die Lawinen und Gletscher. — Die Lawinen
sind Schneemassen, die an den steilen Gehängen entweder durch
die eigene Schwere herabrutschen oder, vom Winde gefaßt, mit
wachsender Größe bergabrollen.— Gletscher sind stromartige
Eismassen auf den Bergen, welche langsam thalabwärts dringen,
oft bis weit unterhalb der Grenze, bis zu welcher auch iin
S.ommer auf den Höhen der Schnee liegen bleibt.
K 7. Die Thal er.
1. THaler sind ansaedelmte Furchen-iu Gelümen wie in
Ebenen.
Man unterscheidet an einem Thale: a) die Tbalsoble.
d, i. die unterste Grundfläche; b) die
Th alwäude, d. s. die Gehänge
Tier Berge, welche das Thal ein-
schließen; c) die T.H n fvfinhp r,
d. s. die oberen Grenzen der Ver-
tiesung.
2. Längenthäler verlaufen
zwischen den Gebirgsketten und in
Mg- 4- deren Richtnng.
a 0°c c Thalränder^"^' O ii e r t h ttler durchschneiden
die Gebirgsketten.
3. Ist das Tbal eng, die Thalsohle stark geneigt, und sind
die Gehänge steil, so nennt man dies eine Schlucht. Sehr enae
uud tiefe Tbäler mit abstürzenden Gehängen heißen Schlünde.
Eine Vertiefung, die ringsum von Gebirgen eingeschlossen ist,
und deren Länge und Breite einander so ziemlich gleich sind,
heißt eiu Kessels und wenn sie flach und breit ist, ein Becken.
§8. Tiefebene, Tiefland.
1. Eine Ebene von höchstens 200m Höhe heißt Tiefebene.
2. Weit ausgedehnte Tiefebenen nennt man Tiefländer.
§ 9. Die Beschaffenheit des Erdbodens.
In dieser Beziehung sind zu unterscheiden:
1. Fels- oder Steinboden; er besteht an seiner Ober-
fläche aus Fels- oder Steiublöcken oder aus Steingeröll und
Geschieben und ist für Pflanzenwuchs nicht geeignet.