220 Das Königreich Schweden und Norwegen.
20 Mill. Thaler Papiergeld. (Ein schwedischer Thaler
ist fast 1% Thlr. Preussisch).
Einthei lung. Schweden wird eigentlich in 26
Läne (Hauptmannschaften) eingetheilt. Wir theilen es
kürzer in Schweden selbst, Goth land und Norr-
la n d ein.
. 1. S ch w e d en an sich.
So heißt der mittelste Theil von den eben genannten
drei Abtheilungen des Reiches, und hier finden wir
Stockholm, die Hauptstadt des Reiches und Residenz des
Königs, am Aueflusse des MalarseeS in die Ostsee, auf Inseln
(Holmen) und Halbinseln erbauet, nur mit 77,000 Jnw. Den¬
noch hat die Stadt 6 Stunden im Umfange, da die Gewässer
den größten Raum einnehmen. Die Straßen sind breit und ge¬
rade, die Hauser recht hübsch, doch kann Stockholm mit andern
Hauptstädten Europa's den Vergleich nicht aushalten, nicht ein¬
mal mit der dänischen Hauptstadt. Das königliche Schloß und
das' große Eisenmagazin sind die ersten Gebäude. Man zahlt
14 Kirchen. Der Hafen ist für Kaufmannsschiffe vortrefflich,
und Stockholm, die erste Handelsstadt Schwedens (auch die erste
Fabrikstadt), hat über 200 eigene Schiffe, aber nur 700 fremde
laufen jährlich ein.— In der Nähe der Stadt liegen 5 königliche
Lustschlösser.
U p sa l a, nördlich von Stockholm , hat 4500 Jnw. und die
erste Universität des Reiches mit 8 bis 900 Studenten und ei¬
nem berühmten botanischen Garten, in welchem Liniw zu Ehren,
der hier lehrte, und durch sein System der Naturgeschichte un¬
sterblich ist, ein prachtvolles Gebäude aufgeführt steht. Auch ist
hier der Erzbischof und Primas des Reiches; der alte Dom ist
360 Fuß laffg, 152 breit und 115 hoch, mit Kupfer gedeckt, und
hat zwei Thürme.
Dannemora an der Osterdalelf hat die reichsten Eisen-
gruben, 72 an der Zahl, aber nur 25 sind im Gange. Sie
sind zum Theil über 400 Fuß tief, und liefern jährlich 400,000
(Zentner. Nicht weit davon ist
Fal unfeine Bergstadt mit 6000 Jnw. Sie liegt in der
ödesten Gegend, und ist mit Schlacken gepflastert. Alle Hauser
sind von Kupferrauch geschwärzt (und dadurch ist ihr Holz fast
unverwüstlich geworden),'denn hier sind die reichsten Kupfergruben
des Landes, welche 500 Menschen in Thätigkeit setzen, und 15,000
Centner Kupfer zur jährlichen Ausbeute geben. Auch gewinnt
man 250 Dukaten Gold und 450 Mark Silber.
2. G o t h l a n d.
So heißt der südlichste Theil des schwedischen Reiches.
Ec hat den Namen bewahrt von den Gothen^ einem
großen Volke, welches lange um die Ostsee her sesne