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Griechische Staaten.
Mit dem Böotischen Orcho menuS aus eine weite Fahrt
in den Pontus Euxinus gewagt, deren unglücklicher
Ausgang die erste bekannte gemeinschaftliche Unter¬
nehmung zur Folge hatte, die Fahrt nach Kelch iS
sÄrgonautcnzug) c. 1260, woran die edelsten Fürsten
Theil nahmen, Jason, Pelcus, Thcseus, Ne-
leus, Meleager, Telamon, Orpheus, Ka¬
stor und Pollux, Asklepios, Herkules. Die¬
ser Zug war glücklicher, und wurde nachher durch die
Sage abenteuerlich ausgeschmückt. Mehrere der zu¬
rückgekehrten Helden wurden die Wohlthater ihrer Zeit
durch Kampf mit schädlichen Thieren und raubsüchti¬
gen Menschen, oder durch Beförderung der Cultur,
Religion und bürgerlichen Verfassung.
56. Bald folgte eine andere gemeinschaftliche
Unternehmung des Königs Adrastus von Argos und
fünf anderer Fürsten gegen Theben 1225, um den
Polynices in sein väterliches Reich einzusetzen, die aber
unglücklich endete, und einen zweiten Zug (bellum
epigonorum) zur Folge hatte 1215, durch welchen
Theben zerstört wurde.
57. Allgemeiner war der Zug gegen Troja,
woran die meisten Fürsten aus allen Gegenden Grie¬
chenlands sammt ihren Völkern Theil nahmen, ein
bloßer Nachkrieg, lange von zweifelhaftem Ausgange,
bis endlich Troja durch List erobert und darauf zerstört
wird 1184. — Den Fortschritten der Hellenen in der
Kultur war dieser Krieg sehr nachtheilig. Denn eö
dauerte lange, ehe die durch die lange Abwesenheit der
Fürsten entstandenen Unordnungen gehoben wurden.
Ein damals gewöhnlicher Menschenraub hatte unge¬
wöhnlich wichtige Folgen, weil der beleidigte M enelaus,