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Mittelalter.
Lehrer für andere Fächer an jenen blühenden Lehitz
anstalten inever, und so entstanden allmablig
Universitäten im neuern Sinn. Auch diese
Institute nahmen den damahls herrscheilden
Zunftgeist an, uild hatten die Rechte einer In-
nung. Lehreil durfte nur der, welcher nach de?
stimmten Lehrjahren und Prüfungen den Meister-
grao erworben hatte. Und da die ersten Lebrer
und Stifter Privatpersonen aus dem geistlichen
Stande waren, so kamen die Universitäten gleich
anfangs unter den Einfluß und die Aufsicht der
Papste. Nur diese konnten die Statuteil und
Privilegien so wie überhaupt die Erlaubnis; zur
Anlegung einer Universität ertheilen, welches in
der Folge, aus ähnlichen Gründen^ auch auf die
Schulen ausgedehnt wurde. Paris war im 12.
Jahrh. durch den Ruf einzelner ausgezeichneter
Lehrer (Malard, Petrus Lonibardus) die be¬
rühmteste aller Lehranstalten, besonders für Theo¬
logie und Scholastik. Jünglinqe u> d Manner
> strömten aus allen Landern nach Paris, 10 daß
die Zabl der Studirenden beinahe der der Bürger
gleich kam, und man die Stadt erweitern mußte.
Nach dem Muster dieser Universität wurde die zu
Prag angelegt, die wiederum für die übrigen
deutschen Universitäten Muster wurde.
go. Wahrend durch die Eorporationen und durch
die scholastische Philosophie eine ungewohnte Thatigkeit
des Geistes und aller Kräfte angeregt und unterhalten
wurde, machte durch Philipp II. (1180 — J223 )
auch die königliche Macht sehr bedeutende Fortschritte.
Unter de.i großen Kronvasallen halten sich 6 geistliche,
und eben so viele weltliche allmählig zu einem höhern
Range hervorgehoben, und nannten sich Pairs (
res) von Frankreich. Sie bildeten den höchsten Rath
des Reichs, waren die Beisitzer eines unter dem Vorsitz
des