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Ein Engelkind, ein guter Geist, 
ein Hort in jedem Streite, 
der immer lächelnd vorwärts weist, 
geht freundlich dir zur Seite. 
Die Hoffnung ist's, sie haucht dir zu 
viel liebe, leise Worte, 
selbst wenn du gehst zur ew'gen Kuh, 
noch an des Kirchhofs Pforte. 
Das neue Jahr, es gibt und nimmt,' 
drum leg in dessen Hände, 
der Welten Ziel und Zeit bestimmt, 
den Knsang und das Ende. 
Trag du mit Freuden deine Last 
und laß dich nichts verdrießen: 
was du mit Gott begonnen hast 
kannst du mit Gott beschließen. 
Friedrich Wilhelm Weber. 
39. Mendslille. 
Hun hat am klaren Frühlingstage 
das Leben reich sich ausgeblüht,' 
gleich einer ausgeklungnen Sage 
im West das Abendrot verglüht. 
Des Vogels Haupt ruht unterm Flügel, 
kein Kauschen tönt, kein Klang und Wort' 
der Landmann führt das Koß am Zügel, 
und alles ruht an seinem Grt. 
Kur fern im Strome noch Bewegung, 
der weit durchs Tal die fluten rollt,' 
es quillt vom Grunde leise Kegung, 
und Silber säumt sein flüssig Gold. 
Dort auf dem Strom noch ziehen leise 
die Schiffe zum bekannten Port, 
geführt vom Fluß im sichern Gleise — 
Sie kommen auch an ihren Grt. 
hoch oben aber eine Wolke 
von Wandervögeln rauscht dahin,' 
ein Führer streicht voran dem Volke 
mit Kraft und landeskund'gem Sinn. 
Sie kehren aus dem schönen Süden 
mit junger Lust zum heimischen Kord, 
nichts mag den sichern Flug ermüden — 
Sie kommen auch an ihren Grt.
	        
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