Full text: Mittlere und neue Geschichte (Theil 2)

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Mittelalter. 
mens V., nur unter der Bedingung zu dieser Wnrtx 
verhalf, daß er seinen Silz zu Aviguon nähme 13o5r 
wo derselbe nachher bis 1Z77 geblieben ist. 
92. Den ersten Vortheil dieser Veränderung zog 
Philipp IV. selbst, bei sein - ungerechten Verfolgung 
des Orvens der Tempelherren, deren herrliche Besitzun- 
gen seine Habsucht reitzten, und deren zum Theil aus- 
gelassen?s Betragen ihm Anlaß Zu Beschwerden und 
Beschuldigungen gab. Waren diese auch gegründet 
gewesen, so bleibt doch das Verfahren gegen sie hoch,? 
ungerecht und grausam, und Philipp würde feute.i 
Aweek, die Aufhebung des ganzen Ordens, gewiß ni l)t 
erreicht haben, wenn nicht der Papst in seiner Gewalt 
gewesen wäre. Dieser erließ l3l2, wiewohl nach lan- 
ger Weigerung, die Aufhebungsbulle; die Güter deS 
L roens hatte der König an sich gerissen. Denilvch 
hinterließ Philipp I V. ein erschöpftes Reich. Sein äl¬ 
tester Sohn, Lndwig X. (-j- i3t6), brachte dem 
durch vie Habsucht der Regierung erbitterten Volk die 
Diener seines Vaters zum Opfer, nahm die Juden für 
große Summen wiever auf, und verkaufte seinen Leib- 
eigenen die Freiheit. Da er bloß eine Tochter hinter- 
frcjl, welche Navarra erbte, so folgte ihm sein Bruder/ 
Philipp V. 1Z22), a's König von Frankreich, 
und es wurde bei dieser Gelegenheit das dem Herkom- 
men gemäße Grundgesetz aufgestellt, daß nie eine fran¬ 
zösische Prinzessin den Thron erben könne. Dieses Ge- 
setz erhielt nach dem Tode Karls I V , dritten Sohns 
Philipps IV. (-{- 1328) noch eine nähere Bestimmung. 
Da nämlich die Hauptlinie des capetingischen Stam- 
nieö ohne männliche Erben war, erkannte man Phi¬ 
lipp von Valois, Bruderssohn Philipps IV., als 
König>
	        
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