Der preußische Staat. 3oi
der Ossreicher, die bereits Schweidnitz erobert 12. Nov.,
und nach dem Siege bei Breslau über den H. von Ve-
dem, auch diese Hauptstadt in Besitz genommen hat-
ten, zu vernichten. Diese Absicht wurde vollkommen
erreicht durch den glorreichen Sieg bei Leuthen 5. Dec.,
über ein dreifach zablreicheres Heer unter dem Prinzen
Karl von Lothringen, wo Friedrichs Feldberrngenie
und die Taktik seiner Armee sich aufs herrlichste zeigte.
Die Wiedereinnahme von Breslau und der Rückzug der
, Ostreich«* aus ganz Schlesien, Schweidnitz ausgenom-
men, war die Frucht dieses wohlfeil errungenen
Sieges.
Kurz vorher war auch die von den Franzosen nicht
beobachtete Convention von Kloster Seven von
Kon. Georg II. wieder aufgehoben worden 26.
Nov. Die hannoverschen Truppen, durch Hessen,
Vrannschweiger und einige preuß. Cavallerie-Re¬
gimenter verstärkt, erhalten an dem durch Fried-
rich zum Felvberrn gebildeten Prinzen Ferdi-
na nd von Braunschweig einen trejsllchen Anfüh-
rer. Friedrich gewann dadurch nicht vloß engli¬
sche Subsidien, sondern auch eine wichtige Hülfs-
armee, die wahrend des ganzeil Krieges die Fran¬
zosen beschäftigte.
123. Nach der Eroberung von Schweidnitz 16.
April i/58, brach Friedrich in Mahren ein, unt die
bstreichische Macht von seinen Staaten zu entfernen.
Doch gab er die Belagerung von Olmütz wieder auf,
zog sich nach Schlesien zurück, und eilte den Russen
entgegen, die bereits unter Fermor bis Küstrin vor^e-
drungen waren. Kaum hatte er sie durch den großen
Sieg bei Zorndorf 25. Aug. nach Polen zurückgetrie-
I den, so mußte er seinem Bruder Heinrich nach Sachsen
zn Hülfe eilen. Daun zog sich zurück, Friedrich folgte
ihm