Full text: Mittlere und neue Geschichte (Theil 2)

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Mittelalter. 
Kön. Andreas II. wollten wenigstens nicht gm,Z zu- 
rückbleiben 1217. Allein durch alle ward nichts de- 
wirkt, als ihr eigener Untergang. Gegen heidnische 
.Slaven nnd Preußen, gegen Albigenser und Ketzer 
hatte jetzt das Schwerdt der Kreutzhelden größerei» 
Nachdruck; oder man rieb die für das heilige Land be- 
stimmte Kraft an abenteuerlichen und fremdartigen 
Unternehmungen auf der Fahrt selbst auf, wie die 
Franken und Venetianer unter Balduin von Fl.11?- 
dern und dem Doge Dandolo vor Aara und Con- 
siantinopel 1202—1204. Auch fehlten tüchtige An¬ 
führer, bis endlich Friedrich II. den langst gelob¬ 
ten Kreutzzug, obwohl zu spat, vollzog 1228. Seine 
Feinde in Europa verstatteten ihm keine lauge Abwe- 
senheit, und doch erhielt er durch sein Ansehen von 
den, türkischen Sultan, ein ansehnliches Gebiet, nebst 
den Städten Jerusalem, Bethlehem und Nazareth, 
setzte sich selbst am heiligen Grabe die Krone der Kö- 
nige von Jerusalem auf 1229, und brachte diesen Ti- 
tel auf seine Nachfolger. Allein die wiedererworbenen 
Städte gingen schon 124? verloren, als die Mongo- 
Ten in diese Gegenden vordrangen, und den Christen 
blieb in dem gelobten Lande nichts, als die Festung 
Ptolemais. In Europa war der Eifer für die Kreutz- 
znge, bei so schlechtem Erfolge, erkaltet. Der Osten 
dieses Erdtheils ward durch die Mongolen erschüttert, 
die bis Ungern und Schlesien vordrangen. Friedrich II. 
hatte mit dem Papst, mit den italischen Stadteil und 
mit Gegenkdnigen zn kämpfen. Nur Ludwig IX. 
von Frankreich hatte bei vieler Einsicht Herzenseinfalt 
genug, um fein Leben den Gefahren eines doppelten 
Kreutzzuges auszusetzen. Mit einem Heere von 
40000
	        
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