Full text: [3. historisches Werklein] (3. historisches Werklein)

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lichsten Treulosigkeit wider ihn dis Waffen, ward 
dreymal überwunden , und von dem großmüthigen 
Sieger dreyma^ begnadiget, endlich aber, da er eben 
wieder neue Unruhen erregen wollre , mit dem ver¬ 
dienten Tode bestrafet; und so ward Konstantin irn 
Jahre 324 Alleinherrscher des ganzen römischen 
Reiches, 
Er war zu Friedens - und zu Kriegszeiten der 
tugendhafteste, der weiseste, und ruhmvolleste Rer 
gent. Gegen die Christen zeigte er sich vorzüglich 
gnädig. Schon im Jahre 312 ertheilte er feyerlich 
die allgemeine Fceyyert, den christlichen Glauben an¬ 
zunehmen, Er lieb viele Götzentempel niederreißen , 
und zu Ehren des einzigen wahren Gottes in der 
Menge Kirchen erbauen. Die Gesetze, wodurch 
die christlichen Blutzeugen, und dre Unverehelichten 
Vom Genüße d s Vermögens ihrer Anverwandten , 
und von der Nachfolge in Erbschaften ausgeschlossen 
wurden, hob er gänzlich auf, die gottseligen Ver¬ 
mächtnisse , und Stiftungen der Ehristen erklärte ex 
für gültig , den ehelosen Stand , den Kaiser Augu- 
sius ehemals verborhen hatte, für gut, und erlaubt, 
Den Juden vervorh er unter den schweresten Stras 
fen, Jemand umer ihnen, der ein Ehrist werden 
wollte, ein Hmderniß in den Weg zu legen, oder 
I mand aus dem Volke in ihre Sekte aufzunehmen, 
Wider den Arius, und andere Feinde der Kirche gab 
er einen scharfen Befehl heraus, daß sie keine Ver¬ 
sammlungen halten , und daß die Hauser, m denen 
sie etwa nach diesem Verbothe einige gehalten hatten, 
von Grunde aus zerstöret werden sollten, Die To-
	        
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