300 Friedrich August HL 
storben war. Der Rurfürst von Sachse» 
hatte vermöge des ihm von seiner Mutter, 
der verwittweten Kurfürstin von Sachsen, 
Marie Anconie, abgetretenen Erbrechts,An- 
spräche aufdiebairischeAllodialverlassenfchaft, 
denn Marie Antonie war als die einzige 
Schwester des verstorbenen Kurfürsten von 
Baiern die nächste Allodialerbin. Ehe aber 
der Kurfürst von Sachsen seine rechtmäßigen 
Forderungen geltend machen konte, hatte die 
Kaiserin Marie Thereste, welche ebenfalls 
Ansprüche auf diese Verlaßenfchaft zu haben 
glaubte einen Theil von Baiern bereits in 
Besiz genommen. Man schritt daher zwar 
anfänglich zu Unterhandlungen. Als diese 
aber fruchtlos blieben ohnerachket der König 
voll Preußen zu Erhaltung der öffentlichen 
Ruhe und der deutschen Reichsverfassuug sich 
alle mögliche Mühe gab die Sache in Güte 
beizulegen sähe man sich endlich genöthigt, 
die Rechtmäßigkeit der Ansprüche durch die 
Waffen auszuführen. In dieser Absicht ver¬ 
band sich Kursachsen mit Preuffen, und da 
man östreichischer Seits die benachbarten säch¬ 
sischen Grenzorte durch Streifereien und 
Feindseligkeiten zu beunruhigen anfing, so 
rückte endlich die vereinigte sächsische- preus- 
sische Arme am 28 Jul. 1778 unter dem Prin¬ 
zen Heinrich von Preußen in Böhmen ein.
	        
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