Full text: Anfang der Neuern Geschichte (Theil 2)

374 U Hauptth. NeuereGesch. IVBuch. 
tentheils ein ansehnlicheres Reich, dem viele 
Stamme und Städte unterworfen waren. Nie. 
mals hat jedoch ganz Arabien einen einzigen 
allgemeinen Kirsten oder König gehabt. Es «st 
auch nie von einem der angranzenden machst- 
gen und kriegerischen Völker, von den Babylo. 
niern, Persern und Aegyptiern, bezwungen wor- 
den. Die Eroberungen derselben in Arabien wa- 
ren gering, und von kurzer Dauer; selbst die 
Römer haben sich nur einige arabische Stämme 
unterthäuig machen können. Die weitlaufstgen 
Wüsteneyen, die hohen und steilen Gebürge der 
Araber, hinderten die Ausländer an dem Ein¬ 
dringen in ihr Land; ihre Freyheitsliebe gab ih¬ 
nen Tapferkeit genug, um sich gegen solche An¬ 
griffe zu vertheidigen. Sie streiften vielmehr: 
selbst in die benacbbarten Lander, und berei, 
cherten sich mit dem Raube derselben. Ihre 
vielen unfruchtbaren Gegenden, in denen sie küm¬ 
merlich lebten, reizten sie dazu. Denn Völker, 
welche nicht ausnehmend gesittet sind, durch kei. 
ne gemeinschaftliche Gesetze und Rechte mit an- 
dern Nationen in Verbindung stehen, halten eö 
nicht für unerlaubt, sondern vielmehr für rühm¬ 
lich, denselben durch überlegene Tapferkeit Gü- 
ter und Schatze wegzunehmen, die ihnen selbst 
mangeln. So lebten also die Araber, auch 
noch sechshundert Jahre nach dem Ursprünge 
des Ehristenthums. Den Griechen und Rö¬ 
mern waren außer den Sabadrn im glückseligen 
Arabien, die mit Specerepen handelten, und de- 
ren
	        
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