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Geschichte der Perser.
Araber angenommen haben. Ihre Gedichte
und Gefchrchtbefchreibungen Weeden vorzüglich
geschätzt. Sie haben vortreffliche Manufaktu¬
ren von Lamm, Ziegenhaar, Ramelhaar,
ZVolle; besonders aber von Seide, von welcher
in Persien eine ungemein große Menge angebauet
wird. Ihr Land bringt die besten Pferde in
den Morgenländern hervor; auch in einer aus¬
nehmenden Güte Nein, Datteln, Safran- Baum¬
wolle, Tabak, viele natürliche Arznepmittel,
wie Rhabarber, Manna und Senesblatteb,
und überhaupt fast alle Reichthümer der Natur.
En fehlt nur daran, daß gesetzmäßige Ord¬
nung, Freiheit und Sicherheit die Einwohner
in den Stand setzten, alles dieses besser zu genieff
sen, und durch die Handelschaft mehr auszubrei¬
ten. Durch ihre harten Regierungen, und durch
das Elend der innerlichen Kriege, ist die Auf.
munrerung zur Bearbeitung und Nützung ihres
schönen Landes sehr gefallen. Ueberall, und
bis an die eigentliche Hauptstadt Isfahañ (dir
wir Ispahan nennen,) sieht man Spuren von
Zerstörungen und Verwüstungen; Gegenden, die
von Bewohnern entblößt sind; und den Ackerbatt
in einem sichtbaren Verfall. Die großen IBä-
stenepcn, welche ihr Reich von allen benachbar¬
ten scheiden, sind zwar zum Theil aus der Ge¬
wohnheit der Morgenlander entstanden, beym
Einbrüche eines feindlichen Kriegsheeres weitläu¬
fige Strecken ihres eigenen Landes zu verheeren,
damit die Feinde keinen Unterhalt darinne findett
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