Full text: Geschichte der Deutschen (Theil 3)

94 H Hauptth. Neuere Gesch. VIII Buch. 
I. vor C. nickt weniger Schuld, als die ungestüme Ta, 
^ C pferkerc der erster». Kein römischer Kaiser saß 
G. ^oo. jejt sicher auf dem Throne. Seine Soldaten setz, 
ten ihn ab, oder ermordeten ihn, sobald er ih. 
nen, zumal durch strenge Kricgszucht, mißfiel. 
Es entstanden oft Empörungen im Reiche, und 
es warfen sich zn gleicher Zeit mehrere Feldherren 
oder Befehlshaber zu Kaisern auf. Diese Un. 
Ordnungen nützten die Deutschen. Cie stan» 
den auch in einem so fürchterlichen Ansehen bey 
den Römern, daß sie die Schwache ihres Reichs 
sehr leicht merkten. Man suchte sie immer häu¬ 
figer, theils durch Vergleiche, thcils wenn sie 
sich unter den Römern niederließen, zu Beschützern 
des Reichs zu ac,vinnen; und sie thaten sich 
mehrmals in Kriegsdiensten desselben hervor. 
Nicht selten Zahlte man ihnen ein jährliches 
Geld dafür, daß sie das Reich nicht beunruhig¬ 
ten; sobald man also damit inne hielt, fielen sie 
es von neuem an. Selbst ein Raiser, Mari, 
minus, der durch Lcibessiarke und Tapferkeit vom 
gemeinen Soldaten sich zu dieser Würde erhoben 
hatte, war von gorhisder Herkunft. Der Kai- 
ser Caracha schmeichelte ihnen so sehr, daß 
er öfters in einem mit Silber gestickten deutschen 
K' iegskleide gieng, und, um das den Deutschen 
eigentb'im'iche gelbe Haar nachzuahmen, eine 
Art Perücke von solchen Haaren trug. Er er- 
richtete sich ans den schönsten und stärksten von 
ihnen, selbst ans ihren Knechten, eine Leibwache, 
vertraute sich ihnen am meisten, und nannte sie 
seine
	        
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