Gesch. der Deutschen. I Zeitraum. 95
seine Löwen. Obgleich der Kaiser AureliannsF. vor C.
Viele Siege über die Deutschen erfocht, und sie^ ^
aus mehrern Ländern vertrieb, so mußte er ih-G. 400.
nen doch Dacien überlassen. Nunmehr besetz¬
ten die nahen Gothen und Vandalen dieses Land.
Die erster» insonderheit legren um diese Zeit
den Grund zu einem der ansehnlichsten Reiche,
welches hauptsächlich gegen das Jahr 350 zu fei¬
ner größten Starke gelangte. Es begriff damals
alle Lander, die zu Dacien, Sarmaticn, und
zum europäischen Ccythien gerechnet wurden,
mithin diejenigen, welche man jezt unter dem Na.
men von Polen, Siebenbürgen, einem Theil
von Ungarn bis an die Theiß, Moldau, Tüa*
lache^, und den übrigen diesseits der Donau bis
an das schwarze Meer liegenden, kennt; auch
noch ein Stück vom heutigen Rußland bis an
den Don, bey den Alten Tanais genannt, oder
bis an die Gränzen Asiens. Eben dieses Reich
trennte sich auch bald in zween Haupttheile: in
den ostgorbiftben gegen Morgen, und in den
rvestgorhischen gegen Abend. Mittlerweile ver¬
teidigten einige kluge Kaiser, wie Diocletianus
und Eonstantinus, ihr Reich glücklich genug ge¬
gen die Deutschen. Der letztere überwand unter
andern die Franken am Rhein, und hatte darauf
die Grausamkeit, ihre gefangenen Könige den
wilden Thieren in öffentlichen Kampfspielen vor¬
zuwerfen. Er verlegte den Sitz des Raiser-
rhums von Rom nach Byzanttum. oder Conßan-
tinopdi also eben dahin, wo von der TIahe