Full text: Geschichte der Deutschen (Theil 3)

z§4 Il Hauptth. Neuere Gesch. VIH Buch. 
serer der 
Gelehr-- 
famkeit. 
I. nach C. Agrícola, aus Westfriesland gebürtig, lehrte so- 
^ Xfoó. 3ar öffentlich in dem bereits aufgeklärten Italien, 
einDerbes-und nachmals auf der Universität Heidelberg. Er 
arbeitete an der Verbesserung des Geschmacks der 
Gelehrten in Deutschland überhaupt, das heißt, 
Oer gesammten Art zu denken, zu studieren, zu 
lehren und zu schreiben; indem er besonders die 
alte Sprachwissenschaft, römische Veredtsamkeit, 
und gemeinnützigere Philosophie durch sein Bey. 
spiel empfohl. Mehrere Deutsche wurden nun 
als gu-e lateinische Dichter berühmt; unter an- 
Cettes^der^eru Conrad Eckes, aus Schweinfurt in Fran. 
erjleqe 
krbnte 
deutsche 
Dichter. 
ken, dem Friedrich der Dritte selbst, zum Merk- 
mal der Hochachtung gegen seine Gaben, den 
dichterischenLorbecrkranz aufstzte. Die wah¬ 
re Gelehrsamkeit fieng auch unter den Deutschen, 
wie bcy andern Nationen, dadurch an sich zu 
bilden, daß Beredtsamkeir und Dichtkunst den 
Witz und die Erfindungskraft schärften, und statt 
des bisherigen rauhen Ausdrucks nach Schönheit 
und Anmuth trachteten: der gerade Weg zur 
Verachtung der streitsüchtigen und düstern Halb, 
gclehrsamkeit, die so lange geherrscht hattei Daß 
aber jene benden Künste nur erst in der lateini. 
schen Sprache glücklich geübt wurden, hatte auf 
der einen Seite den Nutzen, daß man mit den al¬ 
ten Römern, von denen man so ungemein vieles 
zu lernen hatte, desto vertrauliche! umgieng, und 
auf verändern Seite war die deutsche Sprache 
noch lange nicht geschmeidig genug zu einem sol¬ 
chen Gebrauche. Es gab zwar eine Menge so- 
gcnann-
	        
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