Full text: Geschichte der Deutschen (Theil 3)

374 IlHauptth. Neuere G-sch. VI[t Buch. 
?5* nC^’ ®C' UniCr oni'crn den Türken, führen sollte. 
t>i6 I joa E)ie Hiebe zur Gelehrsamkeit, welche sich unter 
den deutschen Fürsten seit einiger Zeit regte, floß, 
te ihnen auch die friedfertigsten Gesinnungen ein; 
und da schon einzelne Schutzbündnisse unter den 
deutschen Städten und andern Reichsstanden ge. 
zeigt hatten, was Deutschland vereinigt, und im 
Ganzen, zu seiner Beruhigung, Ehre und Glückst» 
ligkeit thun könne: so kam endlich dieses Friedens- 
Werk unter einem Raiser zu Stande, zu welchem 
man mit Recht v§el Vertrauen gefaßt hatte. 
Damit aber die zwischen den Reichsstanden ent- 
sichenden Streitigkeiten gar bald durch eine rich. 
terliche Gewalt vom höchsten Ansehen entschieden 
G'rkch- werden könnten, wurde zugleich das Reichskam» 
Rncds/ mergericht gestiftet. Es sollte nämlich in einer 
kammer- dazu bequemen Reichsstadt ein Gericht angelegt 
werden, dessen Richter ein geistlicher oder Welt« 
sicher Fürst, Graf oder Freyherr feyn, und sechs¬ 
zehn Nrthciler oder Beysitzer zur Seite haben 
sollte, wovon die Halste der Rechte kundig, die 
andere wenigstens aus einem ritterlichen Ge- 
schlechte herstammen müßte. Vor dieses Gericht 
sollten alle Beschwerden der Kurfürsten und Für¬ 
sten gegen einander gebracht werden, ausgenom- 
men wenn sie rechtliche Austragc unter einander 
eingeführt, das heißt, sich verglichen hatten, ihre 
Zwistigkeiten durch gemeinschaftlich bestimmte 
Schiedsrichter ausmachen zu lassen. Von den 
übrigen Reichsstanden aber sollten die Kurfürsten
	        
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