Heinrichs 
Nachfolger. 
— 36 — 
noch 21 Jahre. Auch diese Zeit war erfüllt von Kämpfen gegen 
die Päpste, welche ganz im Sinne Gregors regierten. — Am 
Abende seines Lebens traf den Kaiser der größte Schmerz, den 
ein Vaterherz treffen kann. Sein Sohn Heinrich nämlich empörte 
sich gegen ihn und suchte ihm mit Waffengewalt die Herrschaft 
zu entreißen. Da fah sich der Kaiser genötigt, gegen seinen 
eigenen Sohn zu Felde zu ziehen. Mitten in diesem Kampfe 
ereilte ihn der Tod. — Da Heinrich im Banne starb, ver¬ 
weigerte die Kirche die feierliche Bestattung der Leiche. Fünf 
Jahre blieb der steinerne Sarg mit derselben in einer Neben¬ 
kapelle das Domes zu Speier stehen. Dann wurde der Bann 
endlich aufgehoben und des Kaisers Gebeine in der Fürstengrust 
des Domes beigesetzt. 
Heinrich IV. Nachfolger war dessen Sohn Heinrich V. Unter 
ihm wurde der Streit zwischen Kirche und Staat beigelegt. 
Heinrich V. verzichtete ans die Ernennung der Bischöfe und Äbte 
und überließ sie dem Papste; dieser dagegen gestand dem 
Kaiser das Recht zu, die erwählten kirchlichen Würdenträger 
wegen ihrer vom Staate erhaltenen Güter mit dem Scepter, 
dem Zeichen der weltlichen Macht, zu belehnen. Unzweifelhaft 
hingen jetzt die deutschen Bischöfe mehr vom Papste als vom 
Kaiser ab. Der Kampf war somit zu gunsten des Papsttums 
entschieden. Dadurch verlor das deutsche Kaisertum, welches 
bis dahin (seit Otto I.) über dem Papsttume gestanden hatte, 
sehr an Macht und Ansehen. — Mit Heinrich V. erlosch (1125) 
das fränkische Kaisergeschlecht.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.