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26 II Hauptth. Neuere Gesch. IX Buch.
jetzt zu einer gewissen Reife. Denn da sich um
diese Zeit viele gelehrte Griechen aus ihrem Va¬
terlande nach Italien begaben, und dahin die
vortrefflichen Schriften ihrer berühmten alten
Vorfahren brachten, welche sie übersetzten, er.
klarten, und nachabmen lehrten; überhaupt aber
den richtigen Gclchmack der alten Griechen
und Römer im Studieren, Lehren und Schrei¬
ben wieder aufweckten: so fanden sie gar bald
Zahlreiche Schüler, die in ihre Fußstapfen tra.
ten. Einige Großen, darunter Könige von
Neapel, Papste, und Herren des Hauses Medi-
ces waren, nahmen nicht allein jene gelehrten
Flüchtlinge gütig und freygebig auf; sondern un«
terftützten auch die sich von neuem regende best
sere Gelehrsamkeit auf alle Art. Sie munter¬
ten die Jtaliäner durch Belohnungen dazu auf,
ließen die schönsten Werke der Alten übersetzen,
Und legten Sammlungen von Büchern, Altcrthü-
mern und Kunstwerken an. Glücklicher Weife
wurden die Jtaliäner in den letzten dreyßig Jah¬
ren dieses Jahrhunderts auch mit der von den
Deutschen erfundenen Brrchdruckerkunst be¬
kannt. Sie selbst hatten nun schon einige scharf¬
sinnige Gelehrte, deren Arbeiten würdige Be¬
schäftigungen dieser Kunst wurden, und die es in-
sonderheit verstanden, die Muster, welche die alten
Griechen und Römer in allen Wissenschaften und
Künsten hinterlassen hatten, brauchbar herauszu¬
geben, oder geschickt nachzuahmen. So that sich
fast vor allen andern der Römer Lorenz Valla
her-