3 38 H Hauptth. Neuere Gesch. XI Buch.
spräche desselben auf dem Thron behaupten zu
können. Ferdinand undJsirbella — denn die¬
se Fürstinn that sehr viel zur Beförderung der
Kriegsanstalten, und war auch mehrmals im La«
ger gegenwärtig — überwältigten erstlich den
Oheim, und sodann seinen Neffen, den letzten
König von Granada, Abu Abdallah, den Klei«
nen, welchem nur noch feine Hauptstadt übrig
geblieben war. Er mußte sie und sich selbst,
nachdem dieser Rrieg zehn Jahre gedauert hat«
ImI.r492 te, den beiden Königen übergeben. So en.
digte sich diese -Herrschaft Ser Araber in Spa¬
nien , nach einer Dauer von siebenhundert und
achtzig Jahren. Ob sie gleich dem Christenthum
daselbst schädlich gewesen waren; so waren sie
doch dem Lande selbst gar nicht unnütz gewe«
fen. Sie hatten es sehr fleißig angebauct, und
außerdem auch viele Denkmäler ihrer Kunst,
Pracht, und erfinderischen Geschicklichkeit da«
selbst errichtet, von welchen jetzt die meisten un«
tergegangen sind, oder in Trümmern siegen.
Verfol- XV. Nunmehr kam es auf die Weisheit der
Araber und Ueberwinder an, so viele hunderttausend Araber
Hilden in in ihrem Reicht, die man gewöhnlich Mauren
Spanten. ot)er Mohren zu nennen pflegte, zu nützlichen
Unrerthanen zu machen, und neben den Christen
friedlich aufeinerley Ziel der allgemeinen Wohl¬
fahrt losarbeitcn zu lassen. Damit schien sich
zwar der eingewurzelte Religionshaß in den Ge-
müthern beyder Theile, und die Erbitterung,
welche aus den Rrregen vielerJahrhunderte ent¬
standen