ios I Hauptth. Alte Gesch. IV Buch.
machen. In der That gelangen diese den Ty-
riern so wohl, daß ihre Purpurfarbe vor allen
andern geschätzt wurde, und dem Golde selbst
seinen Werrh streitig machte. Man fand die da«
zu nöthigen Muscheln auch an andern Seeküsten
als bey Tyrus, obgleich nicht in solcher Güte.
Außerdem waren auch die Phönizier die ersten,
Glas, welche Glas verfertigten. Ein Zufall soll auch
hier die Veranlassung gewesen seyn, daß man
dasselbe aus einem feinen Sande, den das Meer
in einen Fluß nahe bey Sidon Hineintrieb, zu-
zuberciten anfieng. Einige Kaufleute landeten
dort mit einem Schiffe, dessen Ladung Salpeter
war. Sie setzten sich am User zum Essen nieder;
da es ihnen aber an Steinen fehlte, um ihre
Kessel höher zu setzen, gebrauchten sie Stücken
Salpeter zum Unterlegen. Als diese hierauf
mit dem untermischten Sande in Brand gerie-
then, zeigte sich ein durchleuchtender Fluß von
einer neuen Feuchtigkeit, welche die Grundlage
des Glases wurde. Bald mengte man auch den
Magnet darunter, und bediente sich gebrannter
glanzender Steinchen, Muscheln und dergleichen
mehr dazu, bis man nach und nach die vollstän¬
dige Bearbeitung des Glases, durch Blasen,
Schleifen und Schneiden, lernete. Zu Sidon
machte man auch die ersten Spiegel, die aber
in den ältesten Zeiten aus Metall verfertigt wur¬
den. Eben diese Stadt war durch ihre feine
Leinwand berühmt; und überhaupt arbeiteten
die Sidonier so geschickt in Holz, Merall und
Stein,