iÖ2 Das v. Buck, von den Niederlanden.
Anmcl'kllngen zu den Niederlanden.
$• i.
Von der Beschaffenheit der Einwohner.
Die Niederländer sind meisteutheils stark, wohl gebildet,
Zu allerhand Künsten und Wissenschaften geschickt, arbeitsam,
absonderlich gute Seeleute, masig, aufrichtig, treu, redlich
und in Berathschlagungeu langsam. Man giebt ihnen aber
auch Schuld, daß einige sehr grob, spöttisch, eigennützig und
unruhig waren.
§. ii.
Von der Sprache.
In den Niederlanden wird die nieder - oder platttentsche
Sprache geredet, welche von der hochteutschen abstammt.
§- in-
Don der Handlung.
Inden österreichischen Niderlanden handelt man zwar noch
so ziemlich; Allein weit mehr in Holland, welches destomehr
zu bewundern ist, weil das Erdreich mchts dazu hergiebt.
Die gute Lage und der Fteis der Einwohner befördern die
Handlung ungemein. Tuch, oeug und Leinwand wird viel
gemacht, und nicht nur aus ganz Europa, sondern auch aus
Ost - und Westindien holen sie sich alles, was man braucht.
Ja, sie haben aus dieser Absicht eine oft- und wcftindiani-
sehe Compagnie errichtet.
§. IV.
Don der Gelehrsamkeit.
Nebst der Handlung blühet auch die Gelehrsamkeit vor-
treflich in Holland, welches die wohl eingerichtete hohen
Schulen und die heraus gegebene viele schöne Bücher bewei¬
sen. Landcharten und Kupferstiche werden daselbst vortreft
lich gemacht.
§. V.
Don der Religion.
In den österreichischen Niederlanden hat die römischca-
tholischeReligion die Oberhand. Der?Erzbischof zuMecheln
ist das Haupt der Geistlichen. Die Iansenisten sind daselbst
entstanden, und noch immer daselbst zu finden. In Holland
hingegen ist die reformirte Religion die herrschende, jedoch .
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