Das VI. Buch, von der Schweiß. 167
VII. Der Rhein, Lat. Rhenvs, welcher in Graubünden ent¬
steht, durch die Bodensee durch nach Teutschland und in die
Niederlande flüsset.
VIII. Die Ruß, welche ebenfalls in Graubünden ent¬
springt. ' ■ ■ .
IX. Der Jnn, Lat. OEk-ivs, entspringet auch in Graubunden.
X. Die Aar, Lat. Arola, qvillt an den graubündischen
Grenzen herfür.
XI. Die Rhone, Lat. Rhodanys, entspringt in dem Walli¬
serlande.
§. VI.
Don Der Beschaffenheit Des Landes.
Die Gchweitz liegt der Breite nach zwischen dem 45 -48.
Grade gegen den Nordpol, und der Lange nach zwischen dem
26 ^ z6. Grade. Die Luft ist rein und gesund, und das Erd¬
reich voller Berge, welche die Alpen genennetwerden. Ge-
rrayd wachst dahero nicht genug, allein desto mehr kostbare
trauter, vortrefliche VUcyöe, dahero die Viehzucht aus¬
nehmend ist, Obst, wein und -Hoft im Ueberfluffe. wild-
pret und Fische hat man auch genug, allein das Saft fehlt.
Warme Bader und Gesundbrunnen, etwas Eisen und Sil¬
ber findet man hier und da.
§. VII.
Don Der Abtheilung.
Nachdem sich die alten Helvetier vorgesetzet hatten Gal¬
lien zu bezwingen: So geriethey sie darüber zu den Zeiten des
Julius Lasars unter der Römer Bothmasigkeit,alsdenn kamen
sie an die burgundischenKönige, hierauf wurden sie zu dem
lotharischen, hernach burgundischcn und arelatischen Reiche
gerechnet. Endlich wurden sie zu dem tentschen Reiche gezo¬
gen, und von kayserlichen Landvoigten beherrscht. Weil aber
diese Landvoigte mit den Einwohnern gar zu scharfverfuhren:
So traten die Cantons Schweig, Unterwalden und Uri
igo/. und igo8. zusammen, und machten einen Bund, ihre
Freyheit mit Gewalt zu suchen. Das Glück war ihnen auch
nicht zuwider. Sie jagten die Landvoigte fort, und erhiel¬
ten einen Sieg wider das Haus Oesterreich, worauf sie 1315.
ihren Bund zu Brunn auf ewig beschworen, welcher auch von
dem Kayser Ludwig von Bayern 1316. bestätiget wurde.
Und dieses ist der Grund der schweitzerischenEydgenoffcn-
schaft, oder der Republik Schwciy. Zu diesen drey Can-
L 4 tons