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B. Das Tagewerk auf der Flur 185
und zwischen den schon erstarkten Stengeln bleiben Zwischenräume - bei¬
des aber ist nachteilig.
wer Dauerkartoffeln haben will für den Wintergebrauch, der
warte mit der Ernte, bis die Knollen sich leicht von der Mutterpflanze
lösen lassen und eine feste Schale haben, und bis das Kraut abgestorben
ist. Man wähle, wenn möglich, zur Ernte trockenes Wetter, daß die
Kartoffeln trocken einkommen, sortiere alle faulen und schlechten aus
und lagere das ausgelesene Gut entweder in Kellern, die trocken, luftig,
frostsicher sind und kühl gehalten werden können, oder bewahre es in
Erdmieten auf. Unter den Gefrierpunkt darf hier die Temperatur nicht
hinuntergehen, sonst erfriert die Kartoffel, je kühler man sie aber hält,
um so weniger verliert sie an Wasser und Stärke. Erdmieten eignen sich
sehr gut zur Aufbewahrung, müssen aber trocken liegen- sie bleiben
anfänglich an der First offen, daß die Kartoffeln ausschwitzen, und
erhalten erst bei Eintritt des Winterfrostes einen dichten Lrdmantel.
Nicht immer gelingt es, reiche Ernten einzuheimsen. Dft wirkt
die Witterung störend ein, nicht selten befallen auch Krankheiten die
Kartoffelfelder und richten großen Schaden an. wer widerstandsfähige
Sorten gewählt und die Pflanzen von Nnfang an gut gepflegt hat,
ist schon bis zu einem gewissen Grade gesichert- sollte eine bösartige
Krankheit auftreten, so zögere man nicht, sachverständige Leute um
Kat zu fragen. Die Wissenschaft ist schon so fortgeschritten, daß sie in
vielen Fällen dem Landmanne wirksame Vekämpfungsmittel an¬
gaben kann.
Dr- Theodor Krausbaucr, Dr. ctöolf Helmkampf.
Legst du mich im 5lpril,
komm' ich, wenn ich will.
Legst mich im INai,
komm' ich glei(ch).
99. Des Landwirts wiese.
Je mehr der Landwirt auf Einnahmen aus der Viehhaltung
angewiesen ist, um so mehr muß er darauf bedacht sein, für sein Vieh
gutes und zugleich billiges Futter zu schaffen. Ganz besonders wichtig
ist die Sorge für das Winterfutter, für das das Wiesenheu die natur¬
gemäße Grundlage bildet. Damit tritt auch die wiese wieder in die ihr
gebührende hohe Stellung. Soll sie aber reiche Erträge bester Güte
liefern, so muß sie auch ebenso sorgsam gepflegt werden wie der beste
Ncker, und es genügt nicht, nur die Nlaulwurfshaufen auf ihr zu ebnen.
Der Landwirt sorge vor allem für Entwässerung seiner
nassen Wiesen. Nuf der wiese soll nicht die Trockenheit des Feldes
herrschen, aber auch nicht die Nässe eines Sumpfes. Wo Wasser im
Boden vorhanden ist, kann die Luft nicht eindringen, und wo Luft
nicht eindringen kann, hört das Wachstum auf. Nur das schmutzige Ge¬
sindel der Pflanzenwelt, die wertlosen Sumpfpflanzen, gedeihen dort,
Sauergräser, Binsen, Seggen. Dft reicht die bloße Entwässerung hin,