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Das XIV. Buch, von Ungarn.
§at. Bcllogradum, ober Alba Graecorum, eine ehemals UN-
vergleichliä-e, jetzo aber fast verheerte Vestung mit einem
vesten Schlosse, wo die Sau in die Donau fallt. Cie ist bald
in der Türken, bald in der Christen Hände gewesen. Seit
L7Z9 ist sie wieder an dieTürken gekommen.
2. CROTZICA, ober KROTZKA, cm geringer Ort, wel¬
cher aber 1739. bekannt worden ist, weil die Christen wider
die Türken eine Schlacht verlohren haben.
3. SZABATZ, Xürl. BUIURDELEN, ehemals eine gute,
jetzt geschleifte Vestung an der San.
4. SEMENDRIA, Türk. SENDEROW, eine Stadt an
derDonau mit einem vesten Schlosse,woselbst ein Btfchofist.
5. PASSAROWITZ, ein Flecken am Flusse Marosch, wo¬
selbst 1718- mit den Türken ein Frieden geschlossen wor¬
den ist.
6. USITZA, ein vester Paß.
7. NISSA, gat. Nifia, eine grose und Veste Stadt am
Flusse Nissa.
8. 61081 AI8lE>EE, Lat. luüiniakra, eine grose Stadt mit
einem Bergschlosse.
Das vii. Capitel.
Von Siebenbürgen.
Das Lürstcnrhunr Siebenbürgen, Lat.1«/errrn.vE^,
hat seinen Nahmen von den 7. vesten Burgen, oder Städ¬
ten welche die Teutschen darinnen erbauet haben. Es
liegt zwischen Ungarn, Pohlen, der Moldau und Walla¬
che)), und ist 25. Meilen lang, und 30. Merlen breit. Es ist
(in überaus fruchtbares Land, welches einige das europäi¬
sche Lanaan nennen. Die Einwohner sind Teutsche, Un¬
garn, Zeckler, Wallachen, Pohlen, Russen, Servier, Rai-
tzen, Armenier, Griechen, Juden, Zigeuner und allerhand
andere Völker. In Ansehung der Religion giebt es Catho-
licken, Lutheraner, Reformirte, Griechen, Socinianer, Pho-
tinianer, und Arrianer daselbst. Chedessen hatte es seine
eigne Fürsten. Der Fürst Michael Apaff/ II. hat aber im
Jahre 1694. sein Recht dem Hause Oesterreich abgetreten.
Seit dieser Zeit ist es auch bey Ungarn geblieben. Die kö¬
niglich ungarische Regierung besteht ans einem Gouverneur
und XU. Persohnen, davon 6. der katholischen, z. der lu¬
therischen