Mantua*'
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Ertz-Heryogin, oder die itzige Kayserin, Königin
von Ungarn und Böhmen, als Erbin aller Oester-
reichtschen Länder, auch solches behalten, und läst
es zugleich mit durch ihren (Gouverneur zu Mei-
land regieren.
Nun ist zwar die Hauvt-Linie desHauies 60^
ZAGA ausgestorben; Aber es sind doch noch etliche
Neben-Ltnten, welche mit kleinen Fürstenthümern
abaeftlndcn sind, die im folgenden Capitul Vor¬
kommen werden.
Nun wird wohl nichts mehr zu erinnern seyu,
als daß wir alle und jede merkwürdige Oerter
nach der Reihe specisiciren.
MANTUA , die Haupt-Stadt des gantzen Landes. Sie
lieget auf einer Insul mitten in emem See, welchen der Fluß
IYIinzius verursachet, und über welchen vier Brücken gehen.
Es ist ein guter Ort, der zum wenigsten 25000. Einwohner
hat. Dre Gassen stnd breit, ge> ade, mit schönen Häusern und
Pallästen. Das Hertzogiiche Schloß, darinnen der Kayser¬
liche <2tadtvalter Hof hielte, ist ein herrliches Gebäude,
worinnen vor diesen viele schöne Sachen und Raritäten zu
sehen waren. Es lst eine von den ordentlichsten Festungen in
der Welt, und im Kriege 17; 4. getrauten stch die Alliirteu
nicht, dieselbe avzugressen, ob ste gleich mit einem Theil th.
rer Armee im Hertzogthum stunden. Denn derOrt ist erstach
durch die morastige See von Natur befestiget. Darnach hat
ste rmgs herum die stärckesten Wälle und Bastionen : Und
endlich stnd nochFortressen an den drey Enden derStadt.
Mit einem Worte, Mantua könte leichte 20000 Mann ko¬
sten, wenn es mit Gewalt sollte erobert werden. Doch dazu
gehöret ein besonderer Grund.Riß. Es ist ein Bischof da,
der vor diesem unter Aqutleia gestanden hat, anitzo aber un¬
mittelbar unter dem Pabste stehet.
SERAGL10, ist ein alter Römischer Thier,Garten, des¬
sen Ring. Maue? verfallen ist; im vorigen Kriege war öf'
ter Redens davon.
VIRGIL1ANA, war eine Hertzogliche Menagerie.
GONZAGa, ein kmner Ort, nicht weit von Guastalla,
ist das Siamm-Haus derHertzoge von Mantua.
l. Theil. R r
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