266 Das VI. Buch
men hat. Sie ist itzo die principalste Stadt , weil so
wohl der Gouverneur des Landes, als auch der Ertz-Bi-
schvff daselbst residiret. Es ist auch daselbst eine grosse
Niederlage von so viel Kauffmanns - Maaren, die nach
den Orient und Occident zu gehen pflegen. Weil man
auch von hier aus in Caravaneu nach Indien und nach
China reiset, so müssen alle Kaufleute und Passagierer ihren
Weg hiehec nehmen, wenn sie mit von der Gesellschafft
seyn wolle,;. Im übrigen hat diese Stadt keine andere,
als Höltzerne Häuser.
TUMEEN, ist ein grosser Ort, mit Mauern und
Wällen umgeben. Es wohnen viel Russen dariune, die
grossen Handel mit den Tartarn und Calmucken treiben.
Ohnweit dieser Stadt ist der bekannte Wald.HECT-
KOIWOLLOC, darinne graue Füchse gefangen werden,
deren Fell so kostbar ist, daß sie nur an den Rußischen Hoff
geliefert werden.
KAMENKA, am Flusse gleiches Rahmens, ist ein Fle¬
cken mit guten Eisen-Hämmern.
00108, oder UKTUS, ist eben dergleichen Flecken mit
Eisen-Wercken.
IRBYHT, ist nur ein Flecken, dennoch Überwegen ei¬
nes grossen Jahr - Marckts bekannt, darauf allerhand Na¬
tionen erscheinen.
WERCHOTURA , an den Gräntzen des Östlichen
Rußlandes, wurde 1720. bekannt, als ein Bauer einen
Adest-Gtein daselbst gefunden hatte, daraus Leinwand
und Pappier kan gemacht werben , das im Feuer nicht ver¬
brennet. Es ist nur ein eintziger Berg daselbst, darinne
. dergleichen Steme gefunden werden , welchen die Einwoh¬
ner in ihrer Sprache Schelkowagora zu nennen pfle¬
gen.
KOLLIWANSKOY, und CATHARINEN-BURG, sind
zwey ergiebige Ertz-und Ersen-Bergwercke, welches letztere
Kayser Petrus1. A. 1721. anlegen und seiner Gemahlm zu
Ehren so nennen ließ.
Die Tartarn welche WOGULIZl mtt> sE!N80EII(s ge-
nennet werden, sind Heiden gewesen, der itzige Ertz-Bischoff
zu lobolstio aber hat Mittel gefunden, viel 1000. zu Chri¬
sto zu bekehren.