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Portugal!.
gjlfong v Der Trieb, die Meere zu durchkreuzen, da neue
vom Jahr Entdeckungen zu suchen, und auf dem festen Lande
*438-148<• 2ifcifaö Eroberungen zu machen, bildet den Geist
dieser Regierung. Geleitet durch die Einsichten
und den thatigen Geist Heinrich des Seefah¬
rers, entdeckten die Portugiesin die Inseln des
grünen Vorgebirge und Guinea, wohin der
Handel in kurzer Zeit so beträchtlich ward, daß alle
Theile des Reichs den dadurch bewirkten Wohlstand
zu empfinden anfiengen. Die Eroberungen, wel¬
che Alfons in Afrika machte, erwarben ihm den
Beynamen des Afrikaners, und waren fo beträcht¬
lich, daß er den Titel von Algarve diesseits und jen¬
seits des Meers in Afrika annahm. Stolz auf das
Glück, das ihn zu begleiten schien, wollte er auch
Kastilien mit Portugal! vereinigen, aber der Erfolg
war allen seinen Erwartungen zuwider. Er sah sich
im Jahr 1479 genöthigt, einen hundertjährigen
Frieden zu schließen, und eö war vielleicht fressender
Gram, der ihn wenig Jahre darnach deö Lebens
beraubte.
Johanni! Unruhen unter den portugiesischen Großen, de-
vom Jahr ren Usurpationen Johann einzuschränken suchte,
*482-1495. Verschwörungen, und Todesstrafen bezeichnen den
Anfang dieser Regierung. Im Jahr 1492 nahm
Portugals unter gewissen Bedingungen, eine Menge
der aus Spanien vertriebenen Juden auf, aber die
Klerisiy ruhte nicht eher, bis man mit derselben
Harte gegen sie wütete, mit der ihnen in Spanien
begegnet worden war. Diese Unglücklichen starben
zum Theil mit einer bewundernswürdigen Standhaf¬
tigkeit, eheste dem Glauben ihrer Vater entsagten,
und wem eö an Muth zu sterben fehlte, hatte kein
ander Mittel zu ergreifen, als sich zum Christenthurn
zu bekennen. Uebrigens ward unter dieser Regie-