Full text: [Bd. 2, Abth. 1] (Bd. 2, Abth. 1)

i82 Teutschland. 
Bildsäulen. Das Jnnre des Gebäudes ist durchaus 
den Eindruck zu uncerhalten fähig, den das Aeußere 
erregt hat. Malerei), Mosaik, Bildhauerkunst, alles 
ist hier reichlich und doch nicht ohne Geschmack ange¬ 
bracht, so daß gewiß niemand ohne das lebhafteste 
Gefühl des Entzückens dieses schönste aller königlich 
preußischen Schlösser verlassen wird. 
Andre bey Berlin und Potsdam gelegene Lust- 
CbarlotLen- schlösser sind Charlortenburg, eine kleine Meile von 
bürg. Berlin, welches 1696 angelegt, und sowohl von 
außen als innen sehr prächtig ist. Der Garten hat 
schöne Statuen und eine zahlreiche Orangerie. Die 
dabeo gelegene Stadt gleiches Namens hat über 300 
Schönhau-Häuser, und etwan 1702 Einwohner. Schonhau^ 
fcn- sen, wo sich die Königin» des Sommers aufhalt. 
Oranien- vOranienburg und Aöpenick, bey der eben so be- 
bürg. nennten Sradt, die aus 142.Hausern, und zwischen 
14 bis 15 0.0 Einwohnern bestehet. 
Zu den übrigen vorzüglichsten Orten der Kur-- 
Kranden- mark gehören: Brandenburg/ (wendisch Brannir 
bürg. boi> d. i. Maldburg) an der Havel gelegen, welche 
die Alt - und Neustadt von einander scheidet. Beyde 
Städte hatten 1779 1238, und die Vorstädte 136 
Häuser, welche zusammen von 9259 Menschen, ohne 
die 1945 Mann starke Besatzung, bewohnt wurden, 
deren Nahrung, nebst Ackerbau und Viehzucht, aus 
Bierbraueu, Branntweinbrennen, Fischerei), Schiff¬ 
fahrt, Woll- und ^einenmanufakturen bestehet. In 
der dabey liegenden Burg Brandenburg sind die 
Domkirche, die sehr alte Peterskirche, das 1724 in 
dem ehemaligen Präinonstratenserkloster zum Unter¬ 
richt junger Edellerrte gestiftete Ritterkollegium, und 
überhaupt 8c Feuerstellen, in welchen 1777 523 
Menschen lebten. — Eilte halbe Meile voit der 
Rrkahn. Stadt liegt^ckahn, dem alsKindcrfteund so rühm- 
lichst
	        
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