Full text: [Bd. 2, Abth. 2] (Bd. 2, Abth. 2)

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Schweden. 
lang, es kam zu hitzigen Schlachten, hitziger' cti& 
jemals; aber eine auf dem gefrornen Mäla -See 
geheltene Schlacht entschied zum Nml kherl des 
Königes; seine Truppen wurden geschlagen, und er 
selbst konnte den Händen seiner Feinde nicht ent¬ 
kommen. Er ward gefangen genommen, gezwun¬ 
gen dem Königstitel zu entsagen, und alsdann aus 
ein Schloß in Finnland gesühret. 
Stolz aus eine so glanzende That dachte der 
Erzbischof sich dießmal seines Ruhmes und seines 
Glückes zu vergewissern, und lieber gleich selbst 
die Landschaften unter sich und seines gleichen zu ver¬ 
theilen, als wieder für gehabte Mühe ins Gesangniß 
zu wandern. Er theilte die Oberherrschaft mit den 
Vornehmsten seiner Parthey, und das Land schlich 
einein gänzlichen Untergang mit kraftlosen Schritten 
zu, da eö itzt von so vielen Herren beherrscht wurde, 
als es Edelleute gab, die Befehlshaber von Schlös¬ 
sern waren. Bürgerliche und verzehrende Kriege 
sogen die Unterthanen aus vier ganzer Jahr bis aufs 
Lebenaus, und nur der Tod deö jErzbischofts öff. 
nete der Nation die Augen, daß der halb erstickte 
Funke von Ehre und Muth wieder auszuleben an- 
sieng, um die Quelle zu verstopfen, auö der ihr so 
manches Unglück zugeströmt war. 
Sie begehrte einmüthig den König Rarl wie. 
der auf den Thron, und sähe reuevoll ein, wie sehr 
sie wider Recht und Gesetze gehandelt hatte; der 
Klerisey wurde widerstanden, und Kar! kam zum 
dritteninal im Jahr ,467 wieder aus den schwedi- 
scheu Thron. Ob zwar unter so günstigen Umstan. 
den zu vermuthen war, daß Aar! nie wieder in dem 
Besitz seines Thrones gekränkt werden würde, so 
konnte er doch die Früchte seiner Ruhe nicht lange 
genies¬
	        
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