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die zwey Städte Mefthammar und Gigtuna^
aber eben so unbeträchtliche Städte, als die übrigen
ungenannten.
In der upsalischen Landshauptmannschaft, wel¬
che aus 14 Harader oder Landdistrikten bestehet,
zeichnet sich vorzüglich aus die Stadt
Upsal, eine uralte, ziemlich große Landstadt
am Flusse Sala, der sie in zwey Theile theilet, wo¬
von der östliche die Stadt selbst, und der westliche
Fierding genannt wird. Ehedem war Upsal die
Hauptstadt von Schweden, die Residenz der ehema¬
ligen Ober-Könige des Reiches, der Wohnsitz deS
vornehmsten Opferpriesters in diesen nordischen Land¬
schaften, der Sitz des höchsten Justiz-Gerichts,
und ScandinavienS schönste Zierde in den ältesten
Zeiten. Da sie dies war, lag sie nicht auf demsel¬
ben Platze, wo sie itzt liegt, utiö das alte Upsal
führte den Namen Vestra Aras. Dieses gegen¬
wärtige Upsal ist bis auf den heutigen Tag der einzige
erzbischöfliche Sitz im Königreiche, nachdem dersel¬
be seit dem Jahr 1271 vom alten Upsal hiehev
verlegt worden ist. Ingleichen ist es auch die vor¬
nehmste schwedische Universität, der Ort, wo die
Salbung und Krönung der schwedischen J\6nige vor¬
genommen wird, der Aufenthalt des Landeshaupt¬
manns, und berühmtwegen derdastgen Messen, wel-
che im Winter aus dem Eise gehalten werden. Kost¬
bare Gebäude sucht man vergebens, denn außer der
Kathedralkirche und einigen wenigen steinernen Häu¬
sern, sind alle andre von Holz und mit Birkenrinden
bedeckt, über welche Rasen gelegt werden. Unter
den drey Kirchen zeichnet sich die Domkirche aus,
die nach manchem erlittenen Brande doch eine der
vornehmsten im Reiche ist. Außerdem gereicht
Upsal noch zur Zierde, die im Jahr 1728 daselbst
ge-