Full text: [Bd. 2, Abth. 2] (Bd. 2, Abth. 2)

54 Schweden. 
die zwey Städte Mefthammar und Gigtuna^ 
aber eben so unbeträchtliche Städte, als die übrigen 
ungenannten. 
In der upsalischen Landshauptmannschaft, wel¬ 
che aus 14 Harader oder Landdistrikten bestehet, 
zeichnet sich vorzüglich aus die Stadt 
Upsal, eine uralte, ziemlich große Landstadt 
am Flusse Sala, der sie in zwey Theile theilet, wo¬ 
von der östliche die Stadt selbst, und der westliche 
Fierding genannt wird. Ehedem war Upsal die 
Hauptstadt von Schweden, die Residenz der ehema¬ 
ligen Ober-Könige des Reiches, der Wohnsitz deS 
vornehmsten Opferpriesters in diesen nordischen Land¬ 
schaften, der Sitz des höchsten Justiz-Gerichts, 
und ScandinavienS schönste Zierde in den ältesten 
Zeiten. Da sie dies war, lag sie nicht auf demsel¬ 
ben Platze, wo sie itzt liegt, utiö das alte Upsal 
führte den Namen Vestra Aras. Dieses gegen¬ 
wärtige Upsal ist bis auf den heutigen Tag der einzige 
erzbischöfliche Sitz im Königreiche, nachdem dersel¬ 
be seit dem Jahr 1271 vom alten Upsal hiehev 
verlegt worden ist. Ingleichen ist es auch die vor¬ 
nehmste schwedische Universität, der Ort, wo die 
Salbung und Krönung der schwedischen J\6nige vor¬ 
genommen wird, der Aufenthalt des Landeshaupt¬ 
manns, und berühmtwegen derdastgen Messen, wel- 
che im Winter aus dem Eise gehalten werden. Kost¬ 
bare Gebäude sucht man vergebens, denn außer der 
Kathedralkirche und einigen wenigen steinernen Häu¬ 
sern, sind alle andre von Holz und mit Birkenrinden 
bedeckt, über welche Rasen gelegt werden. Unter 
den drey Kirchen zeichnet sich die Domkirche aus, 
die nach manchem erlittenen Brande doch eine der 
vornehmsten im Reiche ist. Außerdem gereicht 
Upsal noch zur Zierde, die im Jahr 1728 daselbst 
ge-
	        
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